Muhammedanische Studien / von Ignaz Goldziher.

  • Goldziher, Ignác, 1850-1921.
Date:
1888-1890
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Muhammedanische Studien / von Ignaz Goldziher. Source: Wellcome Collection.

    400/730 (page 94)
    Spanne weit, der hat den Strick des Islam (Zeichen der Unterwürfigkeit) abgeworfen“. „Die Hölle hat sieben Pforten, die eine ist für jene bestimmt, welche das Schwert gegen meine Gemeinde (nmmati) ziehen„In meiner Gemeinde werden einstens viele, sehr viele Schlechtigkeiten überhandnehmen, wer aber die gemeinsame Sache der Miislimin zn spalten nnternimmt, den tödtet mit dem Schwerte, wer es auch immer sei“. „Wie werdet ihr euch verhalten — so lässt man den Propheten fragen — wenn nach mir folgende Herrscher von dieser Beute sich aneignen werden (d. h. wenn sie den Staats- schatz verprassen werden)?“ „Dann werden wir — so antwortet der Be- fragte — das Schwert auf die Schulter nehmen ^ und mit demselben kämpfen (gegen die Herrscher), bis dass Avir dir wieder begegnen“. „Ich aber — ent- gegnet der Prophet — werde dir etwas anzeigen, was besser ist als dies; Harre ans, bis du mir wieder begegnest!“ „Man müsse jedem Emir Heer- folge leisten, ob er gerecht oder ruchlos ist (barran käna an fägiran) und hinter jedem Muslim das Salat verrichten, gleichviel ob er gerecht oder i'uchlos ist“.-'^ „Haltet euch an den Gehorsam gegen euere Vorgesetzten und wider- setzt euch nicht, denn ihnen gehorsamen heisst Gott gehorsamen, sicli gegen sie auflehnen ist soviel, als sich gegen Gott auflehnen. . . . AVeiin jemand euere Angelegenlieiten verwaltet und gegen Gottes Gehorsam verstösst, so komme über ihn der Fluch Gottes (d. h. Gott wird ihn zu bestrafen Avissen, aber ihr dürft den Geliorsam nicht versagen)“.'^ Demjenigen, der das sunna- Avidrige Auftreten des A^-treters der Obrigkeit missbilligt, Avird der Aus- spruch des Propheten zugerufen: „man ahäiia sultäna-llähi fi-l-ardi ahänahu- Ihlhu“ „Wer die Eegieriing Gottes auf Erden geringschätzt, den Avird Gott erniedrigen“.-'' „Schmähet nicht die Regenten, denn handeln sie gut, so gebührt ihnen der Gotteslohn und euch liegt Dankbarkeit ob; handeln sie schlecht, so lastet auf ihnen die Sünde und euch liegt die Ausdauer ob; sie sind die Zuclitruthc, mit Avelcher Gott jene heimsucht, die er lieimsuclien Avill; setzet der Heimsuchung Gottes nicht Zorn und Empörung entgegen, sondern empfanget sie mit Demutli und Unterwürfigkeit“.^' Aus diesem Ge- sichtsj)unkte Ijetrachten die Veilreter dieser Ansichten den Tyrannenmord für verj)önt; „Al-Haggäg ist eine von Gott verhängte Strafe, gehet der Strafe Gottes nicht mit dem ScliAvei't entgegen“.'' Im allgemeinen wird den Rocht- 1) Al-Tirinidi II, p. 191,11). 2) vgl. B. Uizja nr. 18 v'ada'nä asjiifaniT ‘ala 'awiUildnn. .'{) Al)ü Däwfid I, p. 2ö2. II, p. 18:1, vgl. B. ^'üzja m-. 4. 4) Jbn Ilagar IV, ]). 819. ö) A1 - T i r in i d T 11, p. 8.9. (5) Boi Al- Fachri od. Alilwaidt p. 40. 7) Al-Ml>d III, p. 22 unten.