Ueber die chemischen Bestandtheile des Gehirns : physiologisch-chemische Abhandlung, der medicinischen Facultät der Universität Erlangen zum Zweck der Habilitation vorgelegt / von Wilhelm Müller.

  • Müller, Wilhelm, 1832-1909.
Date:
1857
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Credit: Ueber die chemischen Bestandtheile des Gehirns : physiologisch-chemische Abhandlung, der medicinischen Facultät der Universität Erlangen zum Zweck der Habilitation vorgelegt / von Wilhelm Müller. Source: Wellcome Collection.

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    penich mil leuchtender Flamme und hinterlassen einen Rück- stand von kohlensaurem BaryL Die Abscheidung in körnigen und warzenförmigen gelb- lichen Krystallen sowie der Stickstoffgehalt der Verbindung schien Anfangs auf Inosinsäure zu deuten: dagegen sprach jedoch die leichte Löslichkeit der Krystalle auch in kaltem Alkohol, während inosinsaurer Baryt selbst in heissem Al- kohol sehr schwer löslich ist. Die Reaktion mit schwefel- saurem Kupferoxyd zeigte indess auf’s Entschiedenste, dass Inosinsäure in der Verbindung nicht zugegen war. War nämlich letzteres der Fall, so musste beim Zusatz von schwe- felsaurem Kupfer zur wässrigen Lösung der Krystalle ein weisser Niederschlag von schwefelsaurem Baryt und zugleich ein hellblauer von inosinsaurem Kupferoxyd entstehen; dies trat jedoch nicht ein; zwar fiel sämmtlicher schwefelsaurer Baryt als weisser Niederschlag heraus, die überstehende Flüssigkeit blieb jedoch vollkommen klar und beim Sammeln des Niederschlags auf einem Filter zeigte sich keine Spur einer blauen Färbung. Mit basisch-essigsaurem Blei dagegen gibt die wässrige Lösung der Krystalle sogleich einen volu- minösen weissen Niederschlag. Die angegebenen Reaktionen zeigen hinlänglich, dass wir es hier mit einem noch nicht bekannten stickstoffhaltigen Körper zu thun haben, welcher die Eigenschaften einer Säure zu besitzen scheint, wie dies sein Verhalten gegen Blei und Baryt zeigt. Auch das Filtrat der Bleiniederschläge enthält noch einen stickstoffhaltigen Körper. Wenn man den durch Aether er- schöpften Retortenrüokständ von der Destillation der flüchti- gen Sauren, in welchem während der Extraktion eine be- trächtliche Menge von schwefelsaurem Kali und Natron sich abscheidet, durch Filtration von den abgeschiedenen Krystal- len trennt, das braune Filtrat mit Kalkmilch versetzt, kocht, filtrirt und das gewonnene klare kalkhaltige Filtrat auf dem Wasserbade koncentrirt und hierauf einige Zeit sich selbst