Ueber die chemischen Bestandtheile des Gehirns : physiologisch-chemische Abhandlung, der medicinischen Facultät der Universität Erlangen zum Zweck der Habilitation vorgelegt / von Wilhelm Müller.

  • Müller, Wilhelm, 1832-1909.
Date:
1857
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Credit: Ueber die chemischen Bestandtheile des Gehirns : physiologisch-chemische Abhandlung, der medicinischen Facultät der Universität Erlangen zum Zweck der Habilitation vorgelegt / von Wilhelm Müller. Source: Wellcome Collection.

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    Strom Kohlensäure und Erhitzen befreit, zwei Barytsalze ent- hält, von denen das eine in Alkohol löslich ist. Beide sind in Wasser löslich und geben mit Säuren einen weissen flocki- gen Niederschlag.“ Diese Angabe Liebig’s war es ursprünglich, zu deren weiteren Verfolgung Herr v. Gorup mich aufforderle; die Untersuchung wurde im hiesigen Universilätslaboralorium ge- führt und ich dabei auf das Freundschaftlichste von Herrn v. Gorup mit Ralh und That unterstützt. Es wurden Anfangs nur Menschengehirne in Arbeit ge- nommen. Dieselben wurden mit Barytwasser zu einer dünnen Milch zerrieben unter Zusatz von deslilb'rtem Wasser, nach 12 —18 Stunden durch ein feines Haarsieb getrieben, die ab- gelaufene Flüssigkeit hierauf zum Sieden erhitzt und durch ein Colatorium das Coagulum von der durchlaufenden Flüssig- keit getrennt. Die Flüssigkeit war gelblich gefärbt und ich erhielt sie Anfangs immer mehr weniger opalisirend; auch ging das Durchlaufen Anfangs zwar rasch, später aber im- mer langsamer von Statten und gewöhnlich blieb ein beträcht- licher Theil der Flüssigkeit mit dem Coagulum auf dem Co- latorium zurück. Auf den Ralh des Herrn v. Liebig wurde der Flüssigkeit etwas Gypswasser vor (Jem Erhitzen zuge- setzt, aber auch dadurch gelang es nicht konstant , ein voll- kommen klares Filtrat zu erhalten. Später gelang dies je- doch vollständig; es scheint nämlich, dass ein Theil der ei- weissarligon Körper des Gehirns erst ziemlich spät gerinnt; denn wurde die Flüssigkeit mehrere Male nacheinander stark aufwallen gelassen, so schied sich immer das Coagulum in dichten, groben Flocken ab, die Flüssigkeit lief klar und rasch durch das Colatorium und konnte durch Pressen vollkommen vom Coagulum getrennt werden. Das gelblich gefärbte stark alkalische Filtrat wurde mit Kohlensäure übersättigt, um überschüssigen Baryt zu entfer-