Das Verhalten des Cervix uteri wahrend der letzten Schwangerschaftsmonate / von A. Martin.

  • Martin August, 1847-1933.
Date:
1877
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Credit: Das Verhalten des Cervix uteri wahrend der letzten Schwangerschaftsmonate / von A. Martin. Source: Wellcome Collection.

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    Weg gebe, brauchbare Messungen dieser Gebilde intra vitam vor- zunehmen. Dass man den ganzen Cervix intra vitam in zuver- lässiger Weise zu messen nicht im Stande sei, weil eben der innere Muttermund nicht ohne Gefahr für die Schwangere und nicht ohne Dislokation der Theile fixirt werden kann, war mir klar und es mussten die Untersuchungen der Cervical-Höhle und des inneren Muttermundes auf eine möglichst unbefangene Feststellung des klinischen Befundes beschränkt bleiben. Eine gleiche Resig- nation schien mir nicht geboten allein in Betreff der Portio vaginalis cervicis. Gelang es auch nur diesen Theil des Cervix genauer zu bestimmen, so erschien mir das schon als ein hinreichender Lohn für die grossen Mühen einer derartigen Untersuchung, nicht bloss weil der- selbe an sich und in seiner Beziehung zu den Nachbargebilden mit fort- schreitender Schwangerschaft mancherlei Veränderungen erleidet, son- dern auch weil sein Verhalten in Verbindung mit den übrigen Befunden werthvolle Rückschlüsse auf das des ganzen Cervix ge- stattet. Diese Messungen des Cervix durften aber nur dann einigen Werth beanspruchen, wenn es gelang, dieselben unter sicherer Con- trole des Auges und ohne Beeinträchtigung seiner Configuration vor- zunehmen. Es musste also zunächst festgestellt werden, ob auch bei Hochschwangeren eine derartige Freilegung der Portio gelinge, dass dieselbe weder in ihrer Stellung noch in ihrer Form verändert werde und dabei doch die Uebergangsfalte der Vaginal-Wand auf die Portio zu Tage trete. Gewiss waren dazu die röhrenförmigen Specula ganz unbrauchbar, da dieselben nicht allein die Portio in die ihnen selbst entsprechende Stellung zwängen, sondern gerade eben jene Uebergangsfalte verdecken. Dagegen Hess sich bei vorsichtiger Einführung von Halbrinnen bei der in Rückenlage befindlichen Schwangeren der Scheidentheil ohne Schwierigkeit derart freilegen, dass eine exacte Messung der Aussenfläche der Portio, ihrer Länge und Breite, leicht ausführbar wurde. Nicht gf^nz so leicht war es, der anderen Anforderung, nämlich dass die Portio nicht dislocirt werden dürfe, zu genügen. Wenn ich aber das obere Ende der benutzten Halbrinnen in der Entfernung von V2 — 1 Ctm. von jener Uebergangsfalte entfernt hielt, konnte ich mich überzeugen, dass dann die Portio die vorher bei der Digital-Untersuchung consta- tirte Richtung und Configuration vollständig bewahrte. Gelang das nicht, zeigte jene Uebergangsfalte sich nicht als eine gleichmässige ringförmige Linie, oder wurde das ganze Bild durch die zwischen den