Entwurf einer Apotheker- Ordnung für den österreichischer Kaiserstaat. Berathen von Fr. Beckert, Dr. A. Flechner, Ig. Pach, Dr. I. Schneller und Ig. von Würth / Verfasst und mit der Motivirung versehen von Dr. J. Schneller und Ig. v. Würth.

  • Schneller, Joseph von, 1814-1885.
Date:
1849
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Credit: Entwurf einer Apotheker- Ordnung für den österreichischer Kaiserstaat. Berathen von Fr. Beckert, Dr. A. Flechner, Ig. Pach, Dr. I. Schneller und Ig. von Würth / Verfasst und mit der Motivirung versehen von Dr. J. Schneller und Ig. v. Würth. Source: Wellcome Collection.

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    des Medicinalwesens, nämlich das Apothekerwesen in Angriff zu nehmen, und den Entwurf einer Apothekerordnung nebst der dazu gehörigen Motivirung zu verfassen, welcher den Forderungen der Jetztzeit entsprechen dürfte. Erst nach Prüfung der älteren und neueren Gesetze und Ver¬ ordnungen des österreichischen Staates, nach Vergleichung der¬ selben mit den Medicinalgesetzen jener Staaten, in denen das Apothekerwesen auf einer höheren Stufe der Ausbildung steht und nach Erwägung der sowohl von den inedicinischen Fakul¬ täten als von den Apothekergremien und Congressen gestellten Anträge, so wie nach Durchsicht spezieller Werke und Zeitschrif¬ ten des In- und Auslandes, endlich nach Einsammlung einer rei¬ chen Erfahrung sowohl von den Städten als vom flachen Lande des Kaiserstaates schritten die Obgenannten zur Lösung ihrer Aufgabe. Es boten sich aber hiebei gleich im Beginne sehr wesentliche Schwierigkeiten schon desshalb dar, weil die Principien selbst, nach denen das Medicinalwesen und insbesondere das Apothe¬ kerwesen im österreichischen Staate organisirt werden sollte, noch nicht als gegeben vorliegen, und es wohl eine undankbare Arbeit gewesen wäre, Reformen vorzuschlagen, die mit den Grundsätzen der leitenden Medicinalbehörde im Widerspruche stehen. Man versuchte daher, sich Anfangs erst über die allgemeinsten Ge¬ sichtspunkte zu einigen, aus denen die Beziehungen des Apothe¬ kerwesens zum Staate betrachtet werden sollen, in der Ueberzeu- gung, dass jene von den, bei den competenten Behörden geltenden, im Wesentlichen kaum abweichen dürften. — Es bedarf wohl keines Beweises, dass bei dem jetzigen Stande der Civilisation Apotheken überhaupt nothwendig sind ; eine an¬ dere Frage aber ist es, ob man die Apotheken gewissermassen als Staatsanstalten angesehen wissen will, wie es bisher zum Theile der Fall war, ob die Apotheken in Folge strenger Ver¬ pflichtungen unter der besonderen Ueberwachung der Sanitäts¬ behörden stehen sollen und endlich, ob es im Interesse des öf¬ fentlichen Gesundheitswohles geboten scheint, eine scharfe Gränz- linie zwischen dem pharmaceutischen und rein ärztlichem Wirken zu ziehen — oder ob man cs dem Ermessen des Einzelnen über-