Wesen und Entwickelung der Arteriosklerose auf Grund anatomischer und experimenteller Untersuchungen / L. Jores.

  • Jores, Leonhard 1866-1935.
Date:
1903
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Credit: Wesen und Entwickelung der Arteriosklerose auf Grund anatomischer und experimenteller Untersuchungen / L. Jores. Source: Wellcome Collection.

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    fast ganz zugespitzt hat auf die Frage nach der Pathogenese der Intimaverdickung. Dabei sind fast alle Theorien von der An- schauung ausgegangen, dass man in jeder Intimaverdickung ein histologisch einheitliches Gebilde vor sich habe. Nur selten sind Versuche gemacht worden, auf Grund histologischer Unterschiede in dem Bau der Intimaverdickung verschiedene E'ormen der Erkrankungen zu unterscheiden. So machte Heubner Unter- schiede geltend zwischen der von ihm zuerst beschriebenen Form der syphilitischen Endarteriitis der Gehirnarterien und der Arteriosklerose dieser Gefässe. Ich hebe hier dasjenige hervor, welches sich auf die histologischen Merkmale der Intima bezieht. Nachdem Heubner Unterschiede in der Form und Lage der zelligen Elemente erwähnt hat, schildert er, dass bei der Arterio- sklerose der Gehirnarterien 4—8 und mehr ziemlich glänzende elastische Bänder, von ganz ähnlichem Aussehen wie die Mem- brana fenestrata selbst, übereinandergeschichtet, die Hauptmasse der verdickten Intima darstellen. Er konstatiert darin eine Ähnlichkeit mit der Aortenintima und erwähnt, wie durch Ver- fettung der zwischen den Lamellen gelegenen Zellen und später der Intercellularsubstanz die Arterien nun die starren gelb- gefleckten Stellen bekommen. „So hat denn“, heisst es weiter (S. 158), bei dieser chronischen Arterienatfektion, wie sie haupt- sächlich die Arterien alter Leute betrifft, der ganze Prozess nicht den Charakter einer Neubildung, sondern vielmehr den einer echten Hypertrophie; denn es findet nur eine Vermeh- rung derjenigen Gewebe statt, die die Intima schon besitzt, es bekommt die Intima einer kleinen Arterie zunächst die Be- schaffenheit der Intima einer grossen Arterie. Alle weiteren Veränderungen, Verfettung, Verkalkung, dadurch bedingte par- tielle Verdickungen u. s. w. sind lediglich regressiven Charakters und kommen daher bei der Würdigung des anatomischen Wesens des Vorganges nicht in Betracht. Sie bilden ein Analogon zu den V'^eränderungen, denen der hypertrophische Herzmuskel in