Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden.

  • Wreden Robert, 1837-1893.
Date:
1868
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Credit: Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden. Source: Wellcome Collection.

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    fintlct siü ileniioch schliesslich ihre genügende Erklärung in dem Umstand, dass sämmtliche Kinder, deren Gehörorgane verschieden hoch potenzirte Erkrankungen darboten, entweder an Pneumonie (36 Mal), Atelectasis congestiva (16 Mal), oder an Hyperämia meningum (11 Mal) Oedema meningum (8 Mal), Meningitis suppurativa (3 Mal) u, s. w. zu Grunde gegangen, d. h. also an Krankheiten gGstoroGii warGn, WGlchG laut clGr bGstGhGiidGn, innigGu anatomischen Beziehung zwischen Schädelhöhle und Mittel- ohr, zwischen Eespirations- und Ohrschleimhaut das Ge- hörorgan direct in Mitleidenschaft versetzen mussten. In einigen anderen exclusiven Fällen war dagegen das Ge- hörorgan das primär erkrankte gewesen, welches conse- cutiv zu einem lethalen Allgemeinleiden geführt hatte. Von den erwähnten vierzehn Gehörorganen muss ich fünf als vollkommen normal bezeichnen, während die übrigen neun eine leicht venöse Hyperämie der Schleim- haut des Mittelohres darboten, welche aller Wahrschein- lichkeit nach erst sub agonia aufgetreten war und daher mehr die Bedeutung einer cadaverösen Erscheinung hat. 'A. Von den fünf vollkommen normalen Gehörorganen gehörte eines einem fünfmonatlichen Fötus, eines einem vollkommen reifen, aber todtgeborenen Kinde, eines einem zweitägigen, und die übrigen zwei eintägigen Kindern an. No. 37. Am 27. April 1864 erhielt ich von dem Herrn Dr. Theremin aus der Gebärabtheilung des Findelhauses einen fünf- monatlichen Fötus (Knabe), dessen Gehörorgane ich speciell mit der Absicht, den fötalen Zustand des Mittelohres zu studiren, untersuchte Ich fand: Aeusseres Ohr: Trommelfell normal, mit Vernix caseosa bedeckt. Mittleres Ohr: Alle drei Abtheilungen (Tuba, Cavum tym- pani, Antrum mastoideum) mit glasigem, farblosem, limpidem Schleim- gewebe (Virchow) ausgefüllt, in welchem die zum grössten Theil noch knorpeligen Gehörknöchelchen (über 7s normaler Grösse) ein- gebettet sind. Nirgends eine Injection der Schleimhaut zu entdecken. Hie Paukenhöhle war nicht mit freiem, beweglichen Schleim, sondern mit einem vollkommen transparenten, farblosen Schleiragewebe, ähnlich der Whartoniani’schen Sülze im Nabelstrange, ausgefüllt, welches unter dem Microscope in einer gallertartigen Gruudsubstanz ein zartes, weitmaschiges Zellennetz (embryonales Bindegewebe) erkennen liess. Auf diesen eigenthümlicheu Inhalt der Paukenhöhle beim Fötus hat bereits schon v. Tröltsch (1. c.) aufmerksam gemacht und dieses Schleimgewebe für ein auf Hypertrophie der Schleimhaut der Laby- rinthwand beruhendes Schleimhautpolster erklärt, welches bis zum Trommelfell vorwuchere und somit die ganze Paukenhöhle ausfülle.