Ueber Uterusdrusen-Neubildung in Uterus- und Ovarial-Sarcomen / von C. Rokitansky.

Date:
1860
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Credit: Ueber Uterusdrusen-Neubildung in Uterus- und Ovarial-Sarcomen / von C. Rokitansky. Source: Wellcome Collection.

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    Ueber Uterus drüsen-Neubildung in Uterus- und Ovarial-Sarcomen. Von Rcg.-Ralh Prof. Dr. C. Rokitansky. (Separat-Abdruck aus Nr. 37 der Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzle zu Wien vom 10. Sept. 1860.) Unler den Bindegewebstumoren, an denen der Uterus erkrankt, gibt es welche, in deren Zu- sammensetzung drlisenarlige Schläuche eingehen, die mit den Uterindrüsen Übereinkommen. Sind diese Schläuche Neubildungen, so gibt es, wie ich solches bei Gelegenheit der Beschreibung eines aus Lebertexlur neuer Bildung bestehenden Tumors in der Leber (Wiener allg. med. Ztg., April 1859, Nr. 14) angedeutet habe, nebst anderen auch ein Sarcoma adenoides uterin um, welches — gleichwie alle Drüsen-Neubildungen zunächst in dem originären Drüsenkörper oder in dessen Nähe auflreten — im Uterus, ausserdem aber auch itn Ovarium vorkommt. Die Degeneration dieser Drüsen- schläuche zu Cysten begründet sofort das Vorkommen eines Cyslosarcoma adenoides uterinuin. Von den im Uterus vorkommenden Binde- gewebstumoren sind es die seither von den sog. runden Fibroiden unterschiedenen sog. fibrösen Polypen des Uterus, in denen man jene Drüsen- schläuche findet. Es sind diess Bindegewebstumoren, welche dem wesentlich runden, ringsum begrenzten, aus der Uterusmasse ausschälbaren fibrösen Tumor gegenüber, in der Bindegewebsgrundlage des Uterus wurzeln, eine nicht ausschälbare Wucherung der- selben (continuous growth Paget’s) darstellen, und soferne sie gemeinhin sich in und aus dem submucösen Gewebsstratuin des Uterus entwickeln, in die Uterushühlo unter Annahme einer cylin- drischen, keulen-, bimförmigen u. dgl. Gestalt als sog. Polypen hereinwachsen, bekleidet von einer innig an ihnen haftenden Uterin-Schleimhaut, welche sehr mannigfache, mit den bei chronischen Katarrhen und in ihrem Gefolge vorkommenden identische Abänderungen ihrer Textur erlitten hat. Wir fassen derlei Bindegewebsgeschwülste, gegenüber dem aus der Textur der Organe ausschälbaren fibrösen Tumor, im Allgemeinen sowohl als Sarcome, wie im Be- sonderen hier als Uterussarcome auf, und belassen ihnen ebenso im Allgemeinen, wie im Besonderen als Tumoren, die nach einer schleim- häutigen Cavilät hereinwachsen, den alten Namen von Polyp, Uteruspolyp, welcher letztere nach dem Gesagten von einem in die Uterushühle pro- lahirten runden Fibroid wohl zu unterscheiden wäre. Wie die runden Fibroide dem eben Angedeuteten gemäss zuweilen in den inneren Gewebsslratis des Uterus sich entwickeln, so kommen auch Sarcome, wenn auch selten, in den von der Schleimhaut ent- fernten äusseren Slralis zur Entwickelung. Die Kennlniss der Veränderungen, welche die Uterusschleimhaut und das subinucöse Uterusstratum bei chronischen Katarrhen und in deren Gefolge erleidet, ist sowohl nach dem oben Gesagten, als auch insbesondere in Rücksicht auf die Constalirung einer Verlängerung der normalen Ulerindrüsen gegenüber einer Neubildung derselben, und in Rücksicht der ursächlichen Beziehungen zwischen Uterussarcom (Polyp) und chronischen Katarrh so wichtig, dass es gerathen ist, vor Aufführung der Fälle von drüsenhaltigcin Uterus- und Ovarialsarcom jene Veränderungen, je nach ihrer Beziehung zum vorliegenden Gegenstände, kürzer oder eingehender zu betrachten. Solche Veränderungen sind folgende: 1. Gleichmässige oder an einzelnen Stellen überwiegende Wulslung der Schleimhaut mit einem schwammig-filzigen, einem areolaren (decidua- artigen), zuweilen zugleich granulirlen papillären Ansehen, welches von der Wucherung des Gewebes zwischen den verlängerten und erweiterten Uterin- drüsen herrührt. 2. Umschriebene Hypertrophien der Uterus- schleimhaut und ihrer Drüsen.