Zwei Fälle von Sarcombildung der Schädelknochen / mitgetheilt von S.H. Scheiber.

  • Scheiber, S. H., 1834-1906.
Date:
[between 1800 and 1899?]
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Credit: Zwei Fälle von Sarcombildung der Schädelknochen / mitgetheilt von S.H. Scheiber. Source: Wellcome Collection.

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    so wie auch an anderen Stellen (d, d) ist die Glastafel in einer Ausdehnung von \ bis 2 Ctra. entweder ganz durchbrochen, oder es sind bloss blaurothe Flecke von kreisrunder Form an ihr bemerkbar, wo ein Durchbruch eben bevorsteht; entsprechend diesen Flecken ist die Knochensubstaoz stark vascularisirt und raro- licirt, wie angefressen; an den kleineren üurchbruchstellen sind die I^ucken von einem zarten grauweisslichen radiär angeordneten dem Neugebilde angehörigen Ge¬ webe ausgefiillt. Die Knochenränder der Durchbruchstellen sind rund oder unregelmässig buch- tig, überall mit radiär zulaufenden Zacken und Zähnen besetzt; auch noch einige Linien über die Ränder hinaus ist die Innenfläche des Knochens rauh porös; an der Aussenseite des Schädelgewölbes sind alle diese Stellen von den grossen Ge¬ schwülsten überdeckt. Die grossen Hämisphären stark abgeflacht, rechterseits mehr als linkerseits. Die inneren Meningen zart, transparent wenig injicirt. Die Hirnsubslanz anämisch, teigig weich; die Seitenventrikel enthalten einige Tropfen klaren Serums. Das rechte Auge etwas hervorgetrieben, die Pupille des linken Auges etwas erweitert. Der Gesichtsausdruck zeigt die Züge einer linkseitigen Lähmung*). Die Schild¬ drüse etwas grösser, grobkörnig und colloidhaltig. Beide Lungen frei, in ihren vorderen Theilen trocken, anämisch, in ihren hinteren Theilen hypostatische Hy¬ perämie. Im Herzbeutel bei 2 Dr. klaren gelblichen Serums. Herz normal, Mus¬ kulatur schlaEf; Leber blassbraun, von normaler Grösse, etwas fetthaltig; Milz etwas vergrössert, dunkelbraunroth, von normalerj,Gonsistenz; Nieren blass, schlaff; Magen und Darmkanal blass, deren Schleimhaut etwas geschwellt und gelockert; im Dick¬ darm dünnflüssige gelblich gefärbte Fäcalmassen; in der Harnblase bei 2 Unzen eines klaren gelblichen Urins. Die Lymphdrüsen nirgends im Körper geschwellt. Aus dem eben geschilderten Befunde geht hervor, dass wir es hier mit einer Neubildung zu thun haben, die ursprünglich überall von der Diploe der Schädelknochen ausging, zuerst als Geschwulst etwa in der rechten Schläfegegeud auftrat, von da durch herdweise Infection der Nachbarknochen sich allmählich über alle Schädel¬ knochen (mit Ausnahme des Siebbeines) ausbreitete und den Tod theils durch Hirndruck Iheils durch Erschöpfung der Kräfte ver¬ ursachte; letzteres geschah theils unmittelbar in Folge von Inan¬ spruchnahme grosser Mengen eiweisshaltiger Stoffe aus dem Blute, theils mittelbar in Folge der wegen hydraemischer Blutheschaffen- heit eingetretenen colliquativen Diarrhöen. Die Einwirkung des Druckes der Neubildung auf das Gehirn schien im Allgemeinen doch von geringerem Einflüsse auf den Eintritt des Todes gewesen zu sein, da der Kranke bis wenige Tage vor seinem Tode sich verhältnissniässig-wohl, d. h. ohne bedeutende motorische und in-