Über Sarkome des Oberkiefers ... / vorgelegt von Jakob Nothers.

  • Nothers, Jakob.
Date:
1885
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Credit: Über Sarkome des Oberkiefers ... / vorgelegt von Jakob Nothers. Source: Wellcome Collection.

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    mit Bestimmtheit angeben. Dagegen kann man aber anführen, dass selbst auf starke lokale Beize nur höchst selten der betreffende Teil mit Sarkombildung antwortet und meist bloss eine akute oder chronische Entzündung die Folge ist. Hierdurch wird man zu der Annahme geführt, dass neben der örtlichen Beizung noch eine spezifische Disposition des betreffenden Teiles oder, wie Billroth will, eine spezifische allgemeine Diathese für Geschwulstbildung erforderlich ist. Colinheim beschuldigt Fehler in der embryonalen Anlage als Ursache der Geschwulstbildung. Er nimmt an, dass bei der embryonalen Entwickelung an irgend einer Stelle des menschlichen Körpers, in unserem Falle im Bereich des Ober¬ kiefers, überflüssige Zellen gebildet werden oder solche sich dort¬ hin verirrten, die später, nachdem sie lange geschlummert, zu neuem Leben erwachen und den Grund zu Pseudoplasmen ab¬ geben. Diese Erklärung ist einfach, klar und verständlich. Fügen wir noch hinzu, dass die von Cohnheim angenommenen für ge¬ wöhnlich schlummernden, verderblichen embryonalen Keime eines geeigneten Beizes bedürften, um zu neuem Wachstum zu erwachen, so wird uns das Ganze noch wahrscheinlicher Vorkommen. Dann wäre das häufige Auftreten von Pseudoplasmen nach äusseren Schädlichkeiten in befriedigender Weise erklärt. Und dass es nicht immer gerade äussere Verletzungen zu sein brauchen, sondern auch im Organismus sich abspielende aussergewöhnliche Vorgänge, bei denen an die Thätigkeit der einzelnen Elemente besondere Anforderungen gestellt werden, ist leicht zu begreifen. Das be¬ sonders häufige Auftreten der Pseudoplasmen zur Zeit der Pubertät und der senilen Involution, ferner zur Zeit der Schwangerschaft würde dann seine befriedigende Erklärung finden. Rindfleisch glaubt „eine stellenweise ungenügende Beherrsch¬ ung des Wachstumstriebes der Zellen durch das Nervensystem als Ursache der Geschwulstbildung ansehen zu müssen. Ferner sind Heredität, congenitale Anomalien, besondere Dyskrasien, von der frühesten Entwicklung her bestehende Schwäch¬ ung oder Unvollkommenheit eines Teiles (Vivchow) als Ursache der Geschwulstbildung angeschuldigt worden. Bewiesen sind diese