A. Anweisung, nach welcher sich die Vorsteher der Gemeinden in jenen Fällen zu verhalten haben, wenn die morgenländische Brechruhr in der Nähe herrscht, oder aber in ihrer Ortschaft selbst ausbricht.

  • Austria
Date:
[between 1800 and 1899?]
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Credit: A. Anweisung, nach welcher sich die Vorsteher der Gemeinden in jenen Fällen zu verhalten haben, wenn die morgenländische Brechruhr in der Nähe herrscht, oder aber in ihrer Ortschaft selbst ausbricht. Source: Wellcome Collection.

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    A. Stnroeifuttg, natf) Welcher ficb bic SSorffeber bet ©emeinben tn jenen $dHen ju »erhalten haben, wenn bie morgetttdttbtfcbe SBrecbrttbr tn bet Stäbe berrfcbt, ober abet tn ihrer £)rtfcbaft felbff auSbttchf. I. 2ttlgemetne ^Bemerkungen über peffartige Krankheiten unb übet bie orientatifc^e S3rccf>s rühr. §. i—5. Eingabe ber Mittel, burdb welche baSQrinbrins gen ber ß^olera nerbinberf wirb. §. 6—7. H. III. 9ttaßregeln, welche im SaKe be$ wirklichen s SluSbrucbeö brr morgentdnbifdjett ß^olera 3« beobachten-ftnb. §. 8—16. IV. SSerwabrung ber ©efunben gegen bte mor* genlänbifcbe 23recbrubr. §. 17—22. 1. JCttgememe SSemerfuttgett üb ec peflartige Äcanf beiten unb über bie orientatifdbe SJrecfiritfjr, cs $. r. ^Sebe bösartige Krankheit, bte ftdc> fd>netl verbreitet, unb bie meiffen Kranken, befonberS bet SDlangel an 3wecfmdßiger, fogleicb angewenbeter amtlicherK>uffe, tobtet, wirb ben peffartigen Äranfbeiten beigejablt. 3u btefen gehört oorjügltcb bie morgenlänbifcbe SBrecbrubr (Cholera orientalis), eine in £)ffinbien einbeimifebe, jur bösartigen ©euebe auSgeartete Krankheit, welche t'n ben heißen ßanbern eine große Sftenge oon SSttenfcben hinweg raffte, 00t Kurzem aber bureb bie aftatifrfjen ^rooinjen in mehrere Sejirfe StußlanbS übertragen würbe, unb bis an bie ©rdnjcn beS Königreiches ©alijien ftcb verbreitete. 2. Sftacb bem 2CuSfprucbe ber 2Cetjte iff bie morgentanbifdbe Cholera oon ber Brechrubr, bte in unferent §3atertanbe bisweilen, befonberS §u Anfänge beS JperbffeS »orfommt, unb ron jener, bte burdb ben ©eituß fcbabficber ©peifen unb ©etrdnfe, burdb plöhltcbe S3erfublung unb anbere ©cbablicbfeiten beroorgerufen wirb, ober wol;t auch anberen Krankheiten ftcb beigefettt, verfdbtcben. ©te iff eine Krankheit eigener 2lrt, bte ftrf> in unferent SSatertanbe unb anberen ßanbern beS gemäßigten £immelffricbeS nie oon felbff entwickelt, fonbern, in beißen Söeltgegenben erzeugt, nur bann ju uns gelangen fann, wenn ihr 2CnffecfungSffoff burdb Sftenfcben ober Spiere, burch KleibungSffucfe ober üerfdbiebene SSaaren eingefcbleppt wirb. £>iefe Krankheit iff jwar, wie baS Stferoenffeber, bie 9£ubr unb mehrere anbere Krankten, fo lange fte feinen heberen ©rab erreicht, ober wo fte burdb gttnffige Umffanbc an Kjeftigfeit oerminbert wirb, minber anffeefenb; fte wirb aber, fo halb ffe auSartet unb eine bösartige Statur annimmt, offenbar contagiöS, inbem fte wdbrenb ihres Verlaufes itt bem franfen Körper ein ©ift, einen 2lnffecfungSffoff entwidfelt, ber in anberen Sltenfdbcn, fofern fte eine Einlage baju haben, eine ähnliche Krankheit beroorruft. 33ei minberem ©rabe ber ^Bösartigkeit ber @bolera iff baS erzeugte ©ontagium jwar minber tbätig, fo baß eS nur fdbwdcbticbe, übel genährte, ber Srunffucbt unb anberen 2luSfcbwetfungen ergebene, in unreinen, feuchten SBobnungen ftcb aufbaltenbe SOtenfdben ergreift, ©elangt bie morgenlänbifcbe Srecbrubr aber ju einer höheren ©tufe oon Bösartigkeit, waS ftcb in feinem Salle beffimmen unb oorberfeben laßt, fo entwidfelt fte ein ©ift fürcbterlicbffer 2lrt, baS beinahe feine 9tten= fdben oerffbont, unb fraftoolle, junge unb gefunbe SDfenfdben eben fo binwegrafft, wie entkräftete, frdnflicbe Snbwibuen unb berabgefunfene ©reife. §. 3. / • ■ M ^ , - . Siefer 2CnffeckungSffoff ber morgenldnbiffben ©bolera iff &war eines ^beilS ff ucb tig, ^unb fann non ber, burdb allerlei fcbdblicbe 3luSbunffungen oerborbetten unb in engere Cftaume eingefperrten ßuft aufgenommen, unb mittelff biefer anberen SOtenfdben mitgetbeitt werben; allein bie freie ßuft gerffört ben fluch* tig geworbenen S£beil biefeS 2lnffecfung§ffoffeS halb, unb ma^t t'bn unfcbdblidb. ©S iff atfo in biefer Sejiebung irrig ju glauben, biefe Äranfbcit fönne burdb bie ßuft in entfernte ©egenben übertragen werben. 93tan weiß tielmebr auS ©rfabrung, baß ber 2fnffecfttngSffoff biefer Krankheit mittelff freier ßuft, befonberS an folgen Crtcn, wo für ihre Sveinlicbfeit geforgt wirb, faum oon £auS §u urrbflanjt wirb. 1