Ein Beitrag zur Kenntnis des wahren Nabeladenoms / von Gg.H. Lindau.

  • Lindau, Georg H.
Date:
1914
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Credit: Ein Beitrag zur Kenntnis des wahren Nabeladenoms / von Gg.H. Lindau. Source: Wellcome Collection.

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    Wägeier kommt aber am Schluß seiner Arbeit zu folgendem Kesultat: ,,Das mila’oskopische Bild der Nabeladenome bietet keine genügende Stütze für die Annahme, daß der Dottergang oder der Urachus oder auch das Serosaepithel als Mutterboden der Geschwulstbildung zu gelten habe. Vielmehr legt der Charakter des Epithels, welches wir bei unserem Tumor fanden, den Gedanken nahe, daß der Geschwulstkeim mit dem Genitalsystem in engster Beziehung gestanden haben mußte. Mit Kück- sicht auf die Lokalisation schließe ich, daß er der Urnierenanlage an- gehört. Es handelt sich bei unserem Tumor um eine Überschußbildung genau so wie bei den Adenofibromen und Adenomyomen der Leisten- gegend und des runden Mutterbandes.“ Da ich mich dieser Schlußfolgerung des Autors nicht anschließen kann und noch weniger einer Anzahl der in seiner Abhandlung auf- gestellten Behauptungen, möchte ich noch mit einigen Worten darauf eingehen. Eine Unklarheit über das, was man als Nabeladenom zu bezeichnen hat, herrscht heute nicht mehr. 1911 hat Cu Ile n bei der Veröffentlichung eines Falles von Adenocarcinom des Nabels eine Einteilung aller patho- logischen Prozesse am Nabel zusammengestellt. Er unterscheidet zwei Gruppen: I. Die nicht malignen Abnormitäten des Nabels, II. die malignen Geschwülste. ad I. 1. Das Nabeladenom. 2. Cystische Neubildungen in der Bauchhaut der Nabel- gegend. 3. Das Meckelsche Divertikel, dessen Spitze zuweilen mit dem Nabel verbunden gefunden wird. 4. Offener Ductus omphalomesentericus. 5. Prolaps und Intussusception des Dünndarms durch den Ductus omphalomesentericus. ad II. 1. Das hier seltene und in den meisten berichteten Fällen sehr zweifelhafte Cancroid. 2. Das primäre Adenocarcinom. 3. Das Sarkom. 4. Das metastatische selaindäre Nabelcarcinom. Man müßte sich also bei der Untersuchung einer Neubildung des Nabels an diese oder eine ähnliche Einteilung halten und möglichst objektiv an die Betrachtung und Beurteilung des mila-oskopischen