Ueber Behandlung chronischer Herzkrankheiten im jugendlichen Alter / von Th. Schott.

  • Schott, Th., 1852-1921.
Date:
1899
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Credit: Ueber Behandlung chronischer Herzkrankheiten im jugendlichen Alter / von Th. Schott. Source: Wellcome Collection.

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    Die chronischer) Herzkrankheiten im jugendlichen Alter — von den fötalen Herzerkrankungen soll hier möglichst Abstand genommen werden —bieten im Vergleiche zu den chronischen Herzleiden im mittleren und späteren Lebensalter, wenn auch nicht Erkrankungsformen sui generis, so doch eine solche Summe von Verschiedenheiten, dass es sich wohl verlohnen dürfte, diese Erkrankungen einmal gesondert zu beleuchten. Aus dem grossen Gebiete, das auch noch in der letzten Zeit wesentliche Bereicherung erfahren hat, kann ich angesichts der kurzen mir zur Verfügung stehenden Zeit nur einen Theil herausgreifen, und zwar möchte ich in der Hauptsache auf die Behandlung der chronischen Herzerkrankungen im jugendlichenAlter etwas näher eingehen unter Zugrundelegung eines Krankenmateriales, das, abgesehen von einigen Fällen, die ich im Winter in Frankfurt am Main zu be- obachten Gelegenheit hatte, theils meiner Nauheimer Privatpraxis, theil- weise einem dortigen Kinderhospitale entstammten. Das jüngste Kind, das ich zu behandeln Gelegenheit fand, war nicht ganz 2 Jahre alt; als obere Altersgrenze betrachte ich die Zeit der Pubertät, also etwa das 16. bis 18. Lebensjahr. In der Mehrzahl der hierhergehörigen Fälle erlauben uns die ge- wöhnlichen Hilfsmittel der physikalischen Diagnostik, die Inspektion, Palpation, Auscultation und Percussion leicht und rasch eine Erkennung der bestehenden Herzafifektion. Aber das ist nicht immer so. Starker Panniculus adiposus sogar noch verbunden mit Emphysem oder dieses letztere allein erschweren oft sehr die Diagnose und zwar viel mehr als die bisherige Literatur vermuthen lässt. Im Uebrigen aber dürfte der bei Kindern so häufig zu constatirende Hochstand des Zwerchfelles bei längerer Beobachtung ebenso wen-ig zu diagnostischen Irrthümern führen als der Umstand, dass bei verschiedenen Individuen die Mammillae verschieden hoch oder verschieden weit von der Mittellinie sitzen; es ist keineswegs nothwendig, uns hier anderweitig zu helfen z. B. durch Construirung einer Clavicularlinie und Aehnliches, da jede anhaltende 1*