Das retroperitoneale Teratom / vorgelegt von Karl Kolb.

  • Kolb, Karl, 1884-
Date:
1909
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Credit: Das retroperitoneale Teratom / vorgelegt von Karl Kolb. Source: Wellcome Collection.

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    ö Haut mit ihren Gebilden. Die ins kleine Becken ausgebuchtete Cystenwand ergab einen Bau, wie ihn die Darmschleimhaut auf weist. Dieser Tumor besteht also aus Bestandteilen des Ekto- und Endoderms, und dürfte es wohl gerechtfertigt sein, ihn als ein zusammengesetztes Dermoid, als ein Teratom, aufzufassen. Der jüngste veröffentlichte Fall stammt von Schönholzer (1906). Ein zwei Jahre altes Kind starb rasch an Peritonitis. Die Sektion ergab im Abdomen einen kindskopfgroßen höckerigen Tumor, der mit Netz und Dünndarm lose verklebt war, mit Magen, Duodenum und Wirbelsäule fester zusammen¬ hing. Bei der Sektion wurde bereits die Diagnose Teratom gestellt, und die histologische Untersuchung bestätigte die¬ selbe. Die Testes hatten normale Lage und zeigten keine Veränderungen. Askanazy erwähnt in seinem Referat über Teratome, das er auf der elften Tagung der Deutschen pathologischen Gesellschaft hielt, diesen Fall, weil sich bei der Untersuchung Zentrainervensubstanz fand, die bei der¬ artigen Teratomen noch nicht häufig festgestellt ist. Einen ähnlichen Fall, bei dem auch die nervöse Substanz einen praevalierenden Bestandteil der Geschwulst bildet, sind wir in der Lage mitzuteilen. Das Wesentliche aus der Krankengeschichte, die wir der Kinderklinik verdanken, ist folgendes: L. W., 7 Wochen alt, wurde am 21. Mai 1906 mit der Diagnose Tumor in abdominc in die Klinik gesandt. Die Mutter hatte bereits am 9. Tage nach der Geburt bemerkt, daß der Leib ihres Kindes links dicker und härter war als rechts. Dieser Unterschied wurde immer deutlicher. Nahrungsaufnahme, Stuhlgang und Wasserlassen verliefen ohne Störung. Das Abdomen ist ungleichmäßig aufgetrieben, links stärker als rechts, und hat in Nabelhöhe einen Umfang von 41 cm. Die Haut- venen waren gut sichtbar. Die rechte Lendengegend und die rechte Bai chscite sind weich; der Percussionsschall daselbst tympanitisch. Um den Nabel herum und nach der linken Nierengegend ist ein harter, gut doppelfaustgroßer Tumor zu fühlen, der mehreie deutliche Höcker er¬ kennen läßt. In der linken Seite fühlt sich der Tumor prall-elastisch an. Nach oben ragt die Geschwulst bis unter den Rippenbogen, nach unten bis zur Darmbeinschaufel. Allseitig ist eine Abgrenzung des Tumors