Untersuchungen über die bei der multiplen Herdsklerose verkommenden Augenstörungen / von W. Uhthoff.

  • Uhthoff, W.
Date:
1889
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Credit: Untersuchungen über die bei der multiplen Herdsklerose verkommenden Augenstörungen / von W. Uhthoff. Source: Wellcome Collection.

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    Anamnostisch machte Patientin in Bezug auf ihre Sohstörung bei der orston Untersuchung am 19. Decomber 1884 folgende Angaben: „Das linke Auge erblindete vor ca. 2 Wochen im Vorlauf von einigen Tagen fast voll- ständig und 8 Tage später nach Beginn der Sehstörung auf dem linken Auge wurde dann auch das rechte Auge „von einem Tage zum anderen ganz schlecht, so dass Patientin auch auf diesem nur Handbewogungen in näch- ster Nähe erkannte. Es handelt sich jedenfalls um eine schnelle, ja ziemlich plötzlich aufgetretene hochgradige Sehstörung. Was nun die Allgemeinerkrankung der Patientin anlangt, so will sie seit iy2 Jahren erkrankt sein, und zwar begann ihr Leiden mit einer ziemlich plötzlich auftretenden Contractur in beiden oberen Extremitäten, d. h. die Arme waren eines Morgens gebeugt und die Hände gegen die Schultern ange- zogen, erst allmälig konnte diese Contractur gehoben werden. Seit dieser Zeit datirt Patientin ihr eigentliches Leiden, indem Kopfweh, Schwindelanfälle, Zittern, Schwäche der Extremitäten u. s. w. im Laufe der Zeit sich entwickel- ten. Die objective Untersuchung ergiebt das ausgesprochene Bild der mul- tiplen Sklerose des Gehirns und des Rückenmarks. Sehr deutliches Zittern bei intendirten Bewegungen sowohl in den oberen wie unteren Extremitäten, ebenso Zittern des Kopfes bei Bewegungen desselben. Erhebliche motorische Schwäche aller Extremitäten, jedoch ist diese Schwäche auf der linken Seite grösser als auf der rechten. Die Sehnenphänomene, namentlich das Kniephänomen sehr erhöht, aus- gesprochener Patellarclonus, links auch deutliches Fusszittern. Die passive Beweglichkeit der unteren Extremitäten erheblich erschwert, bedeutende Mus- kelspasmen. Blase und Mastdarm intact, Sensibilitätsstörungen nicht ausge- sprochen. Patientin leidet viel an Kopfweh, namentlich in Stirn und Schläfen, häufige Schwindelanfälle, zuweilen Erbrechen. Die Zunge zittert beim Vor- strecken, Sprache erschwert, langsam und stockend. Fall XI. Musikus Max Sch., 25 Jahre alt, aus Berlin, stellt sich am 3. Juli 1882 wegen einer linksseitigen Sehstörung in der Schoeler'schen Poliklinik vor. , Ophthalmoskopisch: Besteht beiderseits das Bild einer frischen Neuritis optica, die Papille ist grauröthlicli getrübt, die Grenzen verwischt, Gefasse etwas erweitert und geschlängelt, keine wesentliche Prominenz der Papillen. Die ophthalmoskopischen Veränderungen sind rechts weniger ausgesprochen, als links. Rechtes Auge. S. = 1. Gesichtsfeld frei. Linkes Auge. S. = -—. Grösserer, absoluter centraler Gesichtsfeld 200 defect, leichte Beschränkung für Farben nach innen. Gesichtsfeld sonst peri- pher frei. , _ ... Die Sehstörung auf dem linken Auge hat sich vor 4 Tagen schnell aus- gebildet, auf dem rechten Auge bemerkt Patient keine Sehstörung. Am 15. Juli 1872 (also nach 12 Tagen) ist die Sehstörung links noch