Volume 2

Lehrbuch der Physiologie des Menschen / von Friedrich Arnold.

Date:
1836-1842
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Credit: Lehrbuch der Physiologie des Menschen / von Friedrich Arnold. Source: Wellcome Collection.

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    lieber in der Kindheit ab in der Jugend, bedeutender in den mittleren Jahren, als im höheren Alter, in dein aber nicht selten die Esslust, gleich wie während dem Wachs- thum des Körpers, sieh öfters (nach wenigen Stunden) ein- stellt, als in der reifen Lebensperiode. Geistige und kör- perliche Thätigkcit steigert den iS'ahrungstrieb, Ruhe und Trägheit mindern denselben. Er äussert sich häufiger, aber weniger stark beim Weib, wie beim Mann, und wird meistens erhöhet in den Fällen, in denen der Wechsel der Materie, Bildung und Absonderung, wie z. B. während der Schwangcrchaft und dem Säugen, rascher von Statten gelit. Durch die Gewohnheit wird die Esslusl in Rücksicht der Zeit, zu welcher sie sich einstellt, sehr bestimmt; so wie auch Gemüthsbc wegungen, verschiedene Sinnesaffec- tionen angenehmer oder unangenehmer Art einen grossen Einfluss auf dieselbe haben. Unter den äussern Potenzen sind es das Licht, die Wärme und Kälte, die elektrische und anderweitige Beschaffenheit der Atmosphäre, das Klima, die Jahreszeiten u. s. w., welche den iNahrungs- trieb erhöhen oder mindern, je nachdem sie eine erregende oder schwächende Einwirkung auf den Menschen haben. Der Hunger kann nur auf kurze Zeit durch feste Substan- zen, welche keine INahrungsinittel sind, und keine narko- tische Wirkung äussern, beschwichtigt werden. §. 376. Der Durst (sitis), oder diejenige Empfindung, welche durch die INothwendigkeil der Aufnahme flüssiger Stoffe hervorgerufen wird, äussert sich vorerst im Munde, vor- züglich am Gaumen und auf der Zunge, auch im Halse durch ein eigenes Gefühl von Trockenheit, verbunden mit Abgeschlagenheit im ganzen Körper. Die Absonderungen in der Mund- und Raehenhöhlc sind dabei geringer; der Speichel und Schleim zeigen sieh zudem noch klebrig und zähe, so däss das Sehlingen und Spreche n erschwert und das Schmecken unvollkommen werden. Dazu gesellen sich spä- ter Riithc und Anlaufen der Schleimhaut und ein erhöhtes Wärnaegcfühl in derselben, die Empfindlichkeit nimmt i\\