Beiträge zur normalen Histologie und zur Pathologie der Tuben / von E.G. Orthmann.

  • Orthmann, E. G. (Ernst Gottlob), 1859-
Date:
1887
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Credit: Beiträge zur normalen Histologie und zur Pathologie der Tuben / von E.G. Orthmann. Source: Wellcome Collection.

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    mals klagte Pat. über sehr starke Blutungen zur Zeit der Menses, oft von 8— lOtägiger Dauer; daneben bestanden Schmerzen im Kreuz, Mattigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Erste Menses mit 20 Jahren, regelmässig, anfangs nicht stark und ohne Schmerzen. Die Untersuchung ergab damals eine Elongatio colli, Retroversio uteri und Salpingitis dextr. — Am 5. Febr. 1885 Abrasio mucosae und Amputatio colli. — Am 24. Juni 1886 stellt sich Pat. wieder vor und klagt über Zunahme der Schmerzen. Die Untersuchung ergab damals beiderseits vom Uterus in parametritiscbe Schwielen eingebettete Tumoren, welche allem Anscheine nach von Tuben und Ovarien herrührten. 8. Juli 1886. Laparotomie: Salpingitis catarrhalis sin., Hy- drosalpinx dextra; Oophoritis chronica duplex; Perisalpingitis und Peri- oophoritis duplex. Allseitige Verwachsung der Tumoren mit ihrer Umgebung; sehr schwierige stumpfe Lösung; starke Blutung. Dauer: 30 Minuten. — Am 12. Juli 1886 Exitus letalis in Folge von Peritonitis fibrino-purulenta. Makroskopischer Befund: Die linke Tube ist ausserordentlich stark verdickt: an der stärksten Stelle hat sie eine Gesamratdicke von 2,0—2,5 cm. Die Zunahme der Wandung fängt gleich am uterinen Ende an; das Lumen ist stellenweise etwas erweitert. Im ersten Drittel macht die Tube gleich eine S-förmige Krümmung, so dass auf Querschnitten das Lumen oft mehr- mals getroffen wird; dann verläuft sie in ziemlich gerader Richtung bis zum abdominalen Ende, welches zum Theil durch Einstülpung der Fimbrien ver- klebt ist, so dass nur noch eine kleine, für eine mittlere Sonde durchgängige Oeft'nung bleibt. Die Schleimhautfalten sind sehr stark entwickelt; die übrige Wandung (am gehärteten Präparat) auf dem Querschnitt von weiss glänzen- der, derber Beschaffenheit. Das Ovarium ist ziemlich stark vergrössert und durch bindegewebige Adhäsionen mit der Tube verwachsen. Der rechtsseitige Tumor ist kleiner: am uterinen Ende ist die Tube normal; dann erweitert sich das Lumen allmählich, während die Wandung gleichzeitig dünner wird, und endigt schliesslich in eine blindsackförmige Ausbuchtung; im mittleren Theil der Tube verläuft das Lumen stark ge- schlängelt und ist oft durch von den Seiten vorspringende Einschnürungen fast verlegt. Das Ovarium ist von Wallnussgrösse. Mikroskopischer Befund (Schnitt aus dem mittleren Drittel der linken Tube): Die Tube hat hier eine Breite von 1,7 cm und eine Höhe von 1,3 cm. Das Lumen steht offen und ist von den stark hypertrophischen Schleimhautfalten umgeben; die Höhe derselben beträgt 0,2—0,3 cm. Zwi- schen den benachbarten Falten bestehen zahlreiche Verwachsungen, so dass das Epithel abgeschniirt im Inneren liegt und zur Auskleidung der so ent- standenen länglichen oder rundlichen Hohlräume dient; das Oberflächen- epithel ist meist abgestossen. Fast sämmtliche Falten sind sehr stark mit Rundzellen infiltrirt; in einigen sind noch kleine Gefässe zu erkennen. Innerhalb der Musculatur sieht man ebenfalls eine deutliche, kleinzellige In- filtration, welche sich meist streifenförmig zwischen den Muskelbündeln hin- zieht und nur hin und wieder in rundlichen Heerden auftritt. Das inter-