Über das Chorioepitheliom, nebst Mitteilung eines neuen Falles ... / vorgelegt von Herbert Eduard Klinge.

  • Klinge, Herbert Eduard, 1881-
Date:
1906
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Credit: Über das Chorioepitheliom, nebst Mitteilung eines neuen Falles ... / vorgelegt von Herbert Eduard Klinge. Source: Wellcome Collection.

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    hier eine Proliferation stattgefunden, die an eine Endometritis hyperplastica denken liesse. Häufig sind die Drüsen von den oben beschriebenen hellen Degenerationsherden umgeben, die direkt an die Aussenseite des Epithels stossen. Auch hier lassen sich dieselben Entartungsformen des Epithels nachweisen, wie wir sie schon geschildert haben. An einzelnen Drüsen hat es den An¬ schein, als wäre keine scharfe Zellgrenze zwischen den Epithelien me hr zu unterscheiden und als lägen die Kerne in einer proto¬ plasmatischen Masse, so dass man unwillkürlich an einen Über¬ gang in eine syncytiale Bildung erinnert wird. In der allernächsten Umgebung des Tumors lässt sich ein sehr interessanter Befund konstatieren: H ier wird die Oberfläche der Mucosa von einem polypösen Gebilde überragt (vergleiche Tafel I, Figur 2), das mit breiterem Grunde aufsitzt und sich gegen das Cavum uteri hin verjüngt; die basalen Partien bestehen noch aus Schleimhaut, die in noch stärkerem Masse die oben geschilderten Kernveränderungen aufweist. Der übrige grössere Teil des Polyp en setzt sich im wesentlichen aus Fibrin zusammen, in dessen gröbere und feinere Netze blass gefärbte Stromazellen zahlreiche rote Blutkörperchen nnd Leukozyten eingelagert sind. Die Erythro¬ zyten bilden manchmal grössere Herde; zum Teil sind sie noch gut erhalten, zum Teil schon zerfallen; ausserdem finden sich hier und da, besonders in den basalen Teilen, grössere Zellen mit blasigen Kernen, die ohne Zweifel als Deciduazellen aufzufassen sind; einige sind im Stadium der Degeneration, andere wieder weisen noch normalen Charakter auf. An verschiedenen Stellen ist schon eine beginnende Organisation des Polypen deutlich erkennbar. An der Oberfläche wird er an seinen beiden Seiten von typischem Oberflächenepithel begrenzt, an der Kuppe dagegen fehlt das Epithel; hier findet sich eine dichtere Leukozytenzone, die von Fibrin und zerfallenen Gewebsmassen durchsetzt ist. Wenn wir uns jetzt nach dieser Schilderung der Verhält¬ nisse unterhalb des Tumors der Beschreibung der Neubildung selbst zuwenden, die sich, nur noch durch eine kleine veränderte Schleimhautbrücke getrennt, an den soeben dargestellten Polypen anschliesst, so ist zunächst folgendes zu berichten: Die Neubildung weist an ihrer Oberfläche in ihren unteren, sich etwas konisch verjüngenden und über die oben beschriebenen Teile herab¬ hängenden Partien ein dickes-Coagulum auf, das aus roten Blut¬ körperchen, Leukozyten und Fibrin gebildet wird; die roten Blut¬ körperchen sind teils noch gut erhalten, teils bilden sie einen körnigen Detritus. Auffallend ist der ausserordentliche Reichtum 2