Volume 1

Handbuch der Gefässlehre des Menschen / von J. Henle.

  • Henle, Jacob, 1809-1885.
Date:
1868
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Credit: Handbuch der Gefässlehre des Menschen / von J. Henle. Source: Wellcome Collection.

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    Fig. 4. ist durch die Wurzelu der Arterien, welche aus der oberen vorderen Ecke der Ventrikel schräg aufsteigen und übereinander, die Art. pulmonalis vor der Aorta, jene nach links, diese nach rechts hinweggehen. Die Ilorizontalfurche und somit auch die horizontale Scheidewand liegt der Basis des Herzens beträchtlich näher, als der Spitze. Demnach übertrifft in den Atrien der sagittale und transversale Durchmesser den verticalen, in den Ventrikeln ist der vcrticale Durchm^gser der längste. Und da die Basal- fläche des Herzens gewölbt ist und sich ohne scharfe Begrenzung abgerundet in die Seitenfläche fortsetzt, so gleicht jedes Atrium einigermaassen einem von zwei rechtwinkelig zu einander gestellten Flächen begrenzten Kugel- segment, jeder Ventiikel äusserlich einem spitzen Halbkegel. Die beschriebene Gestalt des Atrium wird aber dadurch noch weiter alterirt, dass sie sich von ilner vorderen Fläche aus in platte, im transver- salen Durchmesser comprimirte Anhänge mit abgerundetem und gezähneltem Rande fortsetzen. Dies sind die ^4i(T«cw/«e, H er zohr en i), deren jedes die äus- sere Fläche des aus dem entgegengesetzten Ventrikel austretenden arteiüellen Gefässstammes unmittelbar nach der Kreuzung dieser Gefässstämme umfasst (Fig. 2 u. 4). WiiiKie. I^ie Wände der Herzhöhlen bestehen wesentlich aus Muskelsubstanz und zwar aus einer eigenthümlichen Varietät des animalischen Muskelgewebes, welche sich durch die zahlreichen Anastomosen der Bündel auszeichnet. Sie sind, entsprechend der zu bewegenden Last, in den Ventrikeln, die das Blut durch ein weit- verzweigtes Röhrensy- stem zu treiben haben, ungleich mächtiger, als in den Atrien, welchen nur die Förderung ihres Inhalts in die Ventrikel obliegt. Demgemäss be- sitzen die Wände der Ventrikel eine gewisse Starrheit, während die Atrien sich wie membra- nöse Säcke verhalten und im leeren Zustande zu- sammenfallen -). Nach aussen sind dieZwischen- 1) Bei den französisclion Autoren wird der Name Orei/!etle, bei den englischen der Name Auncle auf das ganze Atrium bezogen; was wir Auricula nennen, heisst im Französischen Auriaik, bei den Engländern Auricular appendage oder Auricula (^proper Aurkle). Der Name Sinus cortZ/s bedeutet bei Sharpey den wesentlichen Theil des Atrium im Gegensatze zur Auricula. 2) -q^^ Ventrikeltheil wird deshalb als Corpus oder Conus cordls von der Corona cordis, den Atrien, unterschieden. Auf demselben Grunde beruht die ältere Eintheilung in Cor musculosKm und meinhranaccuvi Horizontalschnitt des injicirten Herzens oberhalb der Hori- zontaHurche, die venöse Abtheilung-schwarz, die arterielle roth. ^J<?x, Auricula dextra u. sin. --I Aorta (der Schnitt ist durch die ausgespannten Seniilunarklappen geführt). P A. pulmonalis.