Lehrbuch der Zahn-Heilkunde / von J. Bruck.

  • Bruck, Jonas, 1813-1883.
Date:
1856
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Credit: Lehrbuch der Zahn-Heilkunde / von J. Bruck. Source: Wellcome Collection.

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    *20 nirgends frei, ist am Halse noch von einer dünnen Lage Schmelz und abwärts nach der Wurzel zu von Gement überzogen. Wenn der Schmelz durch Gebrauch der Zähne abgeschliffen ist, kommt es an der Kaufläche zum Vorschein schon bei jungen Leuten; an den Bak- kenzähnen im hohen Alter, ausser wo der Schmelz durch Tabakkauen und andere besondere Sitten frühzeitig abgenutzt ist. Die hellenRöhr- ehen (canaliculi dentium) sind die zahlreichsten und lassen sich durch Capillarität künstlich mit Flüssigkeiten füllen, aus denen sich, falls dii- selben Salze enthalten, wie z.B. Chlor oder Blei, Niederschläge bilden. Der Verlauf der Röhrchen ist meist gebogen, oft matt gewellt; sie spalten sich oft gabelförmig, geben feinere Anastomosen ab und bie- gen sich zuweilen bedeutend. Die Zwischenräume zwischen den ein- zelnen Röhrchen sind zwei bis drei Mal grösser als ihre eigenen Durchmesser; die scheinbar strueturlose Zwischensubstanz besteht aus Fasern und Fäserchen. Die Röhrchen gehen mit offenen Mün- dungen von den Wänden der Zahnhöhle aus und bilden das Siebartige der Pulpa-Höhlenränder. Von da gehen sie excentrisch nach allen Richtungen der Peripherie. Sie erscheinen gewöhnlich nach der Peripherie zu zarter, theilen sich in ihrem Laufe oft durch Bifurca- tion, geben aber auch oft entfernte Anastomosen und zerästeln sich in der Nähe des Schmelzes in kleine Büschel, die in kleinere, unter ein- ander anastomosirende Zweige laufen nnd in Röhren enden, nicht blind, sondern münden, über andere Röhren hinweggehend, offen in entfernter liegende. Nach der Wurzel des Zahnes werden die Durch- messer der Röhren kleiner, sie selbst liegen geschlängelter und geben mehrere Aeste als im Zahnbein des Ivronentheiles, an der Peripherie lassen sich Umbiegungen deutlich erkennen. Die Röhrchen entstehen wahrscheinlich aus Kernen und longitudincllen Zellcnverschmelzun- gen; auch hält Klenlce nicht für ,unwahrscheinlich, dass in ihnen ein Säfte-Umfluss stattfindet. Nach Kölliker enthalten sie im Leben eine helle Flüssigkeit. Der Schmelz und die Zahnbeinsubstanz stos- sen nicht unmittelbar aneinander, sondern es befinden sich dazwi- schen strueturlose, weisse, undurchsichtige Knochenkörperchen. Die Grenze zwischen dem Zahnbein und dem Schmelz bilden unregelmäs- sige Erhabenheiten und Einbuchtungen, und einzelne Röhrchen oder ihre Aeste gehen tiefer in den Schmelz, ohne aber unmittelbar an diesen zu grenzen, vielmehr ist eine dünne Schicht structurloscr Substanz dazwi- schen, die auch sonst überall zwischen den Zahnröhrchen als Grund-