Ueber die locale instrumentelle Massage der Schleimhäute der Nase, des Nasenrachenraumes und des Rachens nach der Cederschiöld'schen Methode / von Dr. med. Schwidop.

  • Schwidop, Otto.
Date:
1895?]
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Credit: Ueber die locale instrumentelle Massage der Schleimhäute der Nase, des Nasenrachenraumes und des Rachens nach der Cederschiöld'schen Methode / von Dr. med. Schwidop. Source: Wellcome Collection.

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    Es ist nun durchaus nicht nötig, die ganze Nasen - Schleimhaut zu bearbeiten, im Gegenteil, es genügt voll¬ kommen, wenn der untere Nasengang allein oder zusammen mit dem mittleren in Angriff genommen wird. So würde die Massage von seiten des Specialarztes geschehen. Selbst vorausgesetzt, daß der practische Arzt imstande ist, die Diagnose einer „acuten oder chronischen Entzün¬ dung“ durch Localinspection zu stellen, ist doch in seiner Hand die Technik der Massage besser eine etwas andere. Nachdem das Stäbchen armirt ist, wird das vordere Ende dicht hinter der Oese in einem Winkel von 135° ab¬ geknickt, dann wird das Instrument in den unteren Nasen¬ gang eingeführt, der Griff sofort bis zur Horizontalen ge¬ hoben und nunmehr erst recht zart und stets sondi- rend das Stäbchen bis zur Berührung der hinteren Hachen¬ wand vorgeschoben u. s. f. wie oben. Geht man so zart vor, so findet das Instrument wie eine Sonde von selbst seinen Weg, selbst bei geringen Ver¬ biegungen etc. Man hat nur darauf zu achten, daß es in der Richtung des unteren Nasenganges bleibt. Möge der practische Arzt mir verzeihen, wenn ich seine Fähigkeit, die diesbezügliche Diagnose zu stellen, in Zweifel zog. Unter den jüngeren Collegen sind zweifellos sehr viele, die auch unter Leitung des Auges die Massage vor¬ nehmen könnten. Wem es aber, wie mir, vorgekommen ist, daß eine ausgebreitete Siebbeinearies mit colossalen Polypen und allen Nebenerscheinungen oder die vergrößerte sog. Hachenmandel ohne jede locale Untersuchung kritiklos mit Salz Wasserspülungen, obenein aus einem ganz kleinen, mit langem Hornansatz versehenen Gummiballon, behandelt werden, der wird meinen Skepticismus begreifen. Wer also nicht im Stande ist, selbst die Diagnose zu stellen, der sollte doch einfach dem Patienten sein Un¬ vermögen eingestehen und ihn auf die Hilfe des Special¬ arztes hinweisen, statt sich auf ein Gebiet vorzuwagen, auf dem er nicht zu Hause ist. Er thut dem Patienten damit keinen Gefallen und giebt sich anderenfalls keine Blöße. Leider Gottes wird darin noch viel gesündigt, wenn auch nicht bei den Krankheiten der Nase der event. Nach¬ teil so in die Augen springt, resp. die Function des Organs in Frage gestellt oder gar das Leben bedroht wird, wie bei den Erkrankungen des Ohres. Intelligenten Patienten kann man nach genauester Instruction und mehrfacher Probe die Behandlung