Lehrbuch der gerichtlichen Medicin : Zum Behuf akademischer Vorlesungen und zum Gebrauch für gerichtliche Ärzte und Rechtsgelehrte entworfen.

  • Henke, Adolph (Adolph Christian Heinrich), 1775-1843.
Date:
1824
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Credit: Lehrbuch der gerichtlichen Medicin : Zum Behuf akademischer Vorlesungen und zum Gebrauch für gerichtliche Ärzte und Rechtsgelehrte entworfen. Source: Wellcome Collection.

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    wie beim Scharlachausschlag. Innerlich findet man Magen und Gedärme stark von Luft aufgetrieben, die Gefäfse derselben mit flüssigem Blute angefüllt. Die Magenmündungen sind meistens verengert, und einzelne Stellen im Magen und Darmkanal aufge- lockert und mürbe -). Die ganze Bliitmasse pflegt aufgelöst und flüssig zu seyn 3). Leber und Milz werden oft im Zustande der Fäulnifs getroffen. Wo die Pflanzengifte in Substanz genossen wurden, findet man meistens noch die Spuren des Giftes. Die Leichen pflegen ungewöhnlich schnell in Fäul- nifs überzugehn. 1) Zuweilen werden solche Vergiftete, die schon völlig todt zu. seyn scheinen, durch starke Gaben kräftiger Brech- mittel wieder hergestellt. Die Öffnung darf also ja nicht zu eilig angestellt werden. 2) Erweichung und Durchlöcherung des Magens ohne alle Vergiftung kann aber ebenfalls vorkommen. Vergl. Jäger über die Erweichung des Magengrun- des nach dem Tode, in Hufelands Journal 1811. Bd. I. St. 5. S. 1. — Fleischm an n's Leichenöffnungen S. 122. ff. Vergl. auch oben §. 637- 3) Oriila (IV. 285. Anmerkg.) will das Blut aber auch ge- ronnen gefunden haben, so wie er auch schnelles Ein- treten der Fäulnifs nicht allgemein fand. §. 642. IIL Die austrocknenden, zusammen- ziehenden Gifte {Venena exsiccantia) sind mi- neralischen Ursprungs. Es gehören in diese Klasse vorzüglich die Bleioxyde, ausserdem aber die unzeitig oder in zu grofsen Gaben gegebenen zu- sammenziehenden Arzneimittel , Alaun, Vitriol, Schwererde u. s. f. §. 643. Die nach dem Genufs dieser Gifte entstehen- den Symptonie sind verschieden, je nachdem die