Die Resection der Schädelknochen behufs der Exstirpation von Geschwülsten ... / von Hans Henke.

  • Henke, Hans.
Date:
[1884?]
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Credit: Die Resection der Schädelknochen behufs der Exstirpation von Geschwülsten ... / von Hans Henke. Source: Wellcome Collection.

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    einig darin, dass die Hirnhautschwämme ein noli me tangere für die operative Chirurgie seien. Louis und die Gebrüder Wenzel empfehlen die Radicalopera- tion, den Tumor mit der entarteten dura mater zu entfernen. Sie geben zu', dass die Operation ein Eingriff auf Leben und Tod sei, dass aber auf der andern Seite die Radicaloperation die einzige Therapie sei, welche Aussicht auf Erfolg habe. Auf dieselbe Weise wurde die Operation von einigen späteren Schriftstellern empfohlen, von Walther stellte hiegegen die Meinung auf, dass die Operation des Hirnhautschwammes contraindicirt sei und nur ganz besondere Umstände des Falles eine Ausnahme machen könnten. Er sucht diesen Ausspruch zu bestätigen durch die von ihm aufgestellte Meinung über die Genesis des Hirnhautschwammes und eine von ihm unternommene Operation, bei der nach dem ersten Schnitte um die Geschwulst bloszulegen, eine so heftige Blutung eintrat, dass er von der Operation abstehen musste. Schliesslich sjDricht er sogar aus, dass jede Operation des fungus durae matris vermessen sei und ohne Aussicht auf Erfolg. Zang gestattet die Operation nur, wenn der Umfang der Ge¬ schwulst klein sei, der Sitz derselben leicht zugänglich und das Ganze ohne Gefahr, d. h. ohne eine Eröffnung’ der Schädelhöhle zu entfernen sei. Ausserdem will er von einer Operation Nichts wissen, und tröstet sich damit, dass die meisten Hirnhautschwämme Blut- schwämme seien, die beinahe jedesmal unheilbare Krankheiten sind, da ihnen ein unvertilgbares inneres Princip die Entstehung gäbe. Chelius schrieb eine Abhandlung über den fungus durae matris; er kommt zu dem Besultat, dass eine Operation nicht ange¬ zeigt sei, ausser wenn man bestimmt annehmen könne, dass die Geschwulst sehr klein sei. Er fügt gleich bei, man würde kaum in die Lage kommen, einen fungus in einem solchen Stadium zu ope- riren, da sich die Patienten dann noch nicht dazu entschliessen könnten, und später sei die Operation wegen der wahrscheinlich schon bestehenden Metastasen doch aussichtslos. (Chelius, zur Lehre von den schwammigen Auswüchsen der harten Hirnhaut und der Schädelknochen. Heidelberg 1831.) Dieselbe Ansicht spricht Wernher aus; auch er gestattet die Operation nur dann, wenn die Neubildung nur im Periost oder in der äusseren Glastafel den Sitz habe. Ein Mittel, den Sitz so genau zu diagnosticiren, gibt er jedoch nicht an. Dieffenbach widmet in seiner operativen Chirurgie der Ope¬ ration des Hirnhautschwammes nur wenige Zeilen; er verwirft die Operation vollkommen. Er führt die Operationsmethoden nur aus historischem Interesse an, nicht damit man sie befolge, sondern damit man sie unterlasse. Es sei dies eine Operation auf Leben ■ ■ --■■■