Volume 3

Handbuch der gesamten Augenheilkunde / herausgegeben von Prof. Arlt [and others] ; redigiert von Alfred Graefe and Theod. Saemisch.

Date:
1874-1880
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Credit: Handbuch der gesamten Augenheilkunde / herausgegeben von Prof. Arlt [and others] ; redigiert von Alfred Graefe and Theod. Saemisch. Source: Wellcome Collection.

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    düngen sind, auch wenn von der durch diese Verhältnisse so erleichterten Ueber- tragung des Secrets ganz abgesehen wird, zeigt die Erfolglosigkeit der Behand- lung dieser Individuen, so lange dieselben nicht in bessere hygienische Verhält- nisse gebracht werden. Letzteres genügt oft allein schon, die Veränderungen zum Ablauf zu bringen. Sodann entwickeln sich foUiculäre Entzündungen der Conjunctiva in Folge einer fortgesetzten Reizung der Membran anderer Art, näm- lich nach der protrahirten Anwendung von Medicamenten, welche aus irgend einer Indication in den Gonjunctivalsack gebracht worden sind. Obenan steht in dieser Beziehung das Atropinum sulph., doch kön- nen noch andere Mittel, wie z. B. Quecksilberpräparate, die in Salbenform längere Zeit in den Gonjunctivalsack eingestrichen wurden, die Entwicklung der foUicu- lären Conjunctivitis bedingen. Wiederholt hat Verf. beobachtet, dass besonders bei kindlichen Indi- viduen die Monate lang forlgesetzte Application der durch Hornhaulprocesse indicirlen Salbe, welche Hydr. oxyd. rubr. in dem Unguent. angl. album enthält, zum Ausbruche der Conj. follicularis die Veranlassung gegeben hat, auch wenn den Patienten dieses Mittel in ihrem Hause applicirt wurde. Letzleres verdient freilich hervorgehoben zu werden, denn dieseBeobachtungen würden wenig beweiseiKl sein, wenn sie an ausschliesslich in einem Ambulatorium behandelten Patienten gemacht wären. Hier würde ja immer die Genese dieser Conjunctivitis eine viel näher lie- gende Erklärung in der Möglichkeit haben, dass di recte Ueb er tragung des Secretes den Ausbruch der Entzündung verschuldet habe. Viel häufiger als das letztgenannte Medicament giebt die Anwendung einer Atropin-Solution die Veranlassung zum Ausbruche einer Conjunctivitis, die, wenn auch nicht in allen Fällen, doch in den stärker entwickelten miteinem deut- licheren Hervortreten der Lymphfollikel einherzugehen pflegt. V. Gräfe') hat wiederholt auf diese für die Praxis unter Umständen sehr lästigen Erscheinungen aufmerksam gemacht, welche den Arzt in grosse Verle- genheit bringen können. „ , . j u- In der Regel sehr kurze Zeit, bisweilen nur V2 - 2 Stunden nach dem Ein- träufeln einer Lösung des Atrop. sulph. tritt, nachdem das Mittel bis dahin ohne die geringsten Nebenwirkungen selbst Monate lang gebraucht worden war, diese Entzündung unter auffallender Betheiligung der Lider auf. Letztere werden ode- matös, sind stark geröthet, es bildet sich dann auch, besonders ^ide^ bald eine zu Excoriationen führende Dermatitis. Der starken Injection de. Con- junctiva folgt bald die Entwicklung der Follikel, die besonders au dem unteren Ude und hier bis gegen den Lidrand hin, dicht gedrängt ui mehr rundh her Form neben einander 'auftreten. Nicht immer sind freilich Uder und Conjunctiva inTleichem Maasse an den Veränderungen betheiligt; es kann sich ereig- nen' das de Conjunctiva nur mässig hyperämisch geworden, -^^^rend di^^^^^^^^^^^ evykXiö^ erkrankt sind, und zwar scheint dies bei den ganz acut auftretenden Fnr Jen n^^^^^ selten de Fall zu sein. Andererseils wieder kann auch im Be- ginn der tli^!^^^^^^^^ schon, die Schleimhautveränderung hervortretender sem, 11 V. GuivKE, Arch. f. Ophlh. I. 2. p. 24,. II. 2. p. 209. X. 2. p. 200. i