Die Analyse der Milch : Anleitung zur qualitativen und quantitativen Untersuchung dieses Secretes für Chemiker, Pharmazeuten und Ärzte / von Emil Pfeiffer.

  • Pfeiffer, Emil, 1846-1921.
Date:
1887
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Credit: Die Analyse der Milch : Anleitung zur qualitativen und quantitativen Untersuchung dieses Secretes für Chemiker, Pharmazeuten und Ärzte / von Emil Pfeiffer. Source: Wellcome Collection.

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    Gei^euwai-t vou Milchzucker entsteht ein gelblicher bis röthlicher Niederschlag. Auch die in der Milch enthaltenen Salze können gewisse An- haltspunkte zur Beurtheilung geben. Eine künstliche Emulsion ent- Irält unter Umständen keine feuerbeständigen Salze. Eine Flüssig- keit, welche nach dem Verdunsten, Einäschern und vorsichtigen Glühen keine oder weniger als 0,1 /o Salze zurücklässt, ist keine Milch oder wenigstens keine reine Milch. Ebenso ist ein abnorm hoher, 0,7 /^ übersteigender Aschengehalt verdächtig und beweisst jedenfalls, dass die Milch keine reine ist. II. Zur Entscheidung der zweiten Frage: Von welcher Tliierspecies rührt eine sicher als Milch constatirte Flüssigkeit her? lässt sich nur das Verhalten des in der Milch vorhandenen speci- fischen Eiweisskörpers, des Caseines verwerthen. Die verschiedenen Thiermilcharten enthalten verschiedene Eiweisskörper resp. ver- schiedene Modificationen des Caseines, wonach es möglich ist, die Milch verschiedener Thiere und des Menschen von einander zu unter- scheiden. Kurz nach der Geburt sind diese Unterschiede allerdings noch nicht vorhanden und die an den ersten Tagen nach der Geburt abgesonderte Milch aller Thiere und auch des Menschen hat das gemeinsame Kennzeichen, einen dem Serumalbumine sehr nahestehen- den oder mit ihm identischen Eiweisskörper zu besitzen, welcher beim Kochen gerinnt. Diese beim Kochen gerinnende Milch wird als Colostrum bezeichnet. Die Colostrummilcli ist ausser an ihrer Gerinnbarkeit durch Kochen noch an folgenden Merkmalen zu er- kennen. Dieselbe ist gelblich gefärbt, von schmutzigem Aussehen, oft nicht gleichmässig beschaffen, sondern flockig und absetzend; sie schmeckt fade, nicht süss, sondern laugenhaft, sie reagirt alkalisch. Bei der mikroskopischen Untersuchung finden sich in derselben ausser