Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner.

  • Heusner, Louis.
Date:
1868
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Credit: Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner. Source: Wellcome Collection.

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    dabei wieder. Ende Januar reiste sie dann per Eisenbahn von ihrem Heimathsort nach Rendsburg und musste auf dieser Reise eine Nacht in einem durch Schneege¬ stöber aufgehaltenen Zuge zubringen. Dabei stellten sich wieder massige Schmerzen ein, die von der Zeit nicht mehr verschwanden, von Pat. indess ignorirt wurden. Nach Verlauf von 4 Wochen indess stellte sich allmählig die Unfähigkeit, das Bein zu gebrauchen, ein. Einige (spirituöse u. a.) Einreibungen blieben ohne Nutzen, und ward, da sich eine fühlbare Geschwulst entwickelt hatte, jetzt ein Arzt zu Rathe ‘gezogen* Bei der von.diesem eingeleiteten anfangs antiphlogistischen, dann derivatorischen Be¬ handlung änderte sich der Zustand fast gar nicht. Der Umfang des Beines blieb im Wesentlichen derselbe und breitete sich namentlich die Geschwulst nicht nach oben oder unten aus; auch blieb die hintere Fläche des Femur frei. Es wurden zwei Ex- plorativpunktionen gemacht am 10. und 15. Mai, die resultatlos blieben, insofern nur durch die letztere ein kleines Quantum einer blutig-serösen Flüssigkeit entleert wurde* Es fand sich indess bei diesen Punktionen beide Male ein deutlich knöcherner Wider¬ stand. — Bei der Aufnahme in’s Hospital am 18. Mai zeigte sich der rechte Schenkel ungefähr in der Ausdehnung eines Drittels seiner Länge etwas unterhalb der Mitte von einer Geschwulst aufgetrieben, die nicht genau zu umgrenzen ist, im Wesentlichen indess eine Hand breit oberhalb des Patella-Randes beginnend, sich bis (bei flektirtem Oberschenkel) 7 unterhalb der Mitte des Ligam Pouparti ausdehnt. Hauptsächlich die vordere Fläche des Femur einnehmend, umgreift sie mehr weniger die Seitendes¬ selben, die Rückfläche indess freilassend. Der Knochen ist Ungefähr in der Mitte der Geschwulst frakturirt und gestattet ohne ein Gefühl von Crepitation freie Verschiebung seiner Fragmente zu einander. Die Geschwulst selbst ist prall gespannt, anscheinend fiuktuirend, auf Druck empfindlich. Die bedeckende Haut ist durch die angewandten Mittel verändert (Schröpfnarben, Narben von Pockensalbe u. s. W'),' nicht entzündlich geröthet, sich nicht heiss anfühlend. Spontan hat Pat. namentlich Nachts ziemlich heftige Schmerzen mit krampfhaften Gefühlen in der Wadenmuskulatur verbunden. Bewegungen natürlich, seit die Fraktur eingetreten, äusserst empfindlich. Allgemein¬ temperatur nicht gesteigert. Seit 24 Stunden kann Patientin ihren Urin nicht spontan entleeren. Sie ward in einer doppelt geneigten Ebene gelagert und auf die Anschwellung vorläufig Eis applicirt. Urin mit dem Katheter entleert. Am 26/5. wurde eine Ex- plorativpunktion vorgenommen. Es ward durch dieselbe eine ziemliche Menge (1—2 Unzen) einer bräunlich tingirten Flüssigkeit, die mit Blut vermengt war, entleert und gelang es mittels der Explorativ-Pincette einige Gewebsfetzen herauszubringen, die bei der mikroskopischen Untersuchung alle Charaktere des Myeloid-Sarkoms zeigten. Während der folgenden 14 Tage trat keine wesentliche Aenderung der Ver¬ hältnisse ein; nur nahm der Umfang der Geschwulst um 1 Ctrn. zu; auch schien die ' I w • •• } . * ■ ' Ausbreitung nach oben und unten etwas zu wachsen. Auf die Punktion trat keine .«■ ■