Beiträge zur Anatomie und zur operativen Behandlung der Extrauterinschwangerschaft / von Dr. Werth.

  • Werth, Richard, 1850-1918.
Date:
1887
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Credit: Beiträge zur Anatomie und zur operativen Behandlung der Extrauterinschwangerschaft / von Dr. Werth. Source: Wellcome Collection.

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    Antriebe ertheilte, vor Allem aber daas die Eroberung neuer Gebiete seitens der chirurgischen Methode für die Ergründung noch aus- stehender anatomischer Fragen vielfach geeigneteres Material herbei- zuschaffen vermochte als es der Leichenuntersuchung gegeben ist. Dieses Hand in Hand-Gehen der anatomischen Forschung und chirurgischen Praxis und ihr gegenseitiges Bedingtsein tritt uns in grösster Deutlichkeit entgegen bei der Extrauterinschwangerschaft. Mit dem Eintritt dieser Abweichung in den Kreis der operativer Behandlung unterliegenden Krankheiten sind auf diesem Gebiete nicht nur grosse therapeutische Erfolge zu verzeichnen, sondern regt auch die anatomische Erforschung desselben ganz anders, wie früher, ihre Schwingen. Ganz wesentliche Fortschritte unserer Kenntniss von der wirklichen Gestaltung der ectopischen Schwangerschaft ver- danken wir allein dem principiellen Bruche mit dem früher bevor- zugten Laisser aller. Es genügt, wenn ich hier als eine Frucht dieser neuen Richtung nur die veränderten Anschauungen erwähne, welche wir von der anatomischen Grundlage der ihr Ziel er- reichenden Extrauterinschwangerschaft gewonnen haben. Doch die bereits erreichten Erfolge dürfen die Einsicht nicht verdunkeln, dass wir noch immer in den Anfängen einer neuen Entwicklung stehen. Die Extrauterinschwangerschaft ist zu lange ein Tummelplatz des medicinischen Dilettantismus gewesen, während die mit wissen- schaftlicher Methode operirende Forschung sich von ihr fernhielt, deshalb gilt es, mit dem in vielen Jahrzehnten angehäuften Schutt aufzuräumen, das brauchbare Material zu sichten und neues hinzu- zuführen, bevor es möglich sein wird, auf festerer und breiterer Grundlage die Lehre von der Extrauterinschwangerschaft in neuer Gestalt aufzuführen. Zu diesem Unternehmen ist die Mitarbeit Vieler erforderlich, denn nur auf dem Wege der Sammelforschung wird es gelingen können, das benöthigte Material zusammenzubringen.