Die Physiologie der Thymusdrüse in Gesundheit und Krankheit vom Standpunkte experimenteller Forschung und klinischer Erfahrung : ein Beitrag zur Lebensgeschichte der Kindheit / von Alexander Friedleben.

Friedleben, Alexander Engelhardt Theodor, 1819-1878.

Date:: 1858

Credit: Die Physiologie der Thymusdrüse in Gesundheit und Krankheit vom Standpunkte experimenteller Forschung und klinischer Erfahrung : ein Beitrag zur Lebensgeschichte der Kindheit / von Alexander Friedleben. Source: Wellcome Collection.

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$wir die Ergebnisse folgender vier Versuehe unter einander vergleichen. Vier kräftige Jagdhunde, 5 Wochen alt (Geschwister von fast gleicher Körperbe- schalfenheit) werden 40 Stunden ohne Nahrung belassen; dann wird A ge- tödtet, die andern aber werden erst 7 Stunden nach diesem getödtet, nach- dem sie jeder zwei Mahlzeiten, die eine 7 , die andere 4 Stunden vor ihrem Tode erhalten haben und zwar B Amylum, C Butter und D Milch und Fleischbrühe. Es findet sich in der Thymus von : % des Wassers. 0/fl des Fettes der trocknen Thymus. A 77,557 20,141 B 77,177 12,014 C 76,764 17,241 D 76,176 18,808 Der gänzlich ohne Nahrung belassene Hund hat die grösste, der am kräftigsten nach der Nahrungsentziehung ernährte die geringste Wasser- menge. Es zeigt uns aber dieses Experiment den Einfluss schwächender Momente auf die chemische Constitution der Thymus selbst bei D, welcher eine weit unter dem Normale befindliche Wassermenge liefert; es liegt die Vermuthung nahe, dass erst bei längerer richtiger Ernährung diese Verminde- rung wieder ausgeglichen worden wäre. Die völlige Abstinenz scheint dem- nach nicht nur relativ das Wasser zn mehren, sondern auch absolut die Fett- menge; wenigstens spricht dafür A und es erhält diese Auffassung eine wesentliche Stütze durch die Untersuchung der Thymus eines an voll- kommener Inanition durch Nahrungsentziehung gestorbenen Hundes. Ein kräftiger Hund, 7 Wochen alt, erhielt nur Wasser und keine Nahrung; nach 14 Tagen stirbt er. Es finden sich in der Thymus 77,490 % Wasser und 31,147 % Fett auf das trockne Organ berechnet. Durch Blutentziehungen wird die Menge des Wassers der Thymus ver- mehrt , die des Fettes vermindert. Einem kräftigen 4 Monate alten Hunde wurde 8 Tage vor der Tödtung eine starker Aderlass gemacht, 4 Tage darauf ein zweiter; er wird gut ernährt mit Milch und Fleisch. Seine Thymus zeigt 82,496 % Wasser und 7,751 °/o Fett. — Ein fast gleiches Ergebniss findet sich persistirend nach Operationen, welche eine constante pathologische Veränderung bewirken: es wurde einem 7wöchentlichen Hunde ein Stück der linken Vagusbahn ausgeschnitten; nach 14 Tagen war die Wunde voll- kommen geheilt, das Thier gedieh vortrefflich; nach weiteren 14 Tagen ward es getödtet. Seine Thymus zeigte 79,323% Wasser und 6,542 % Fett. Hat aber eine eingreifende Operation Verlust des Appetites zur Folge, so treten wieder die durch Inanition bewirkten Veränderungen ein, nämlich Verminderung des Wassers und Vermehrung des Fettgehaltes der Thymus. Einem 3 Monate alten kräftigen Hunde wurde ein Stück des linken \ agus und Sympathicus nebst dessen unterstem Hals- und obersten Brustgang- lion exstirpirt; 8 Tage darauf starb das Thier, nachdem es die ersten$