Ueber ein Melanosarcom des Rectums : ueber die Aetiologie der Geschwülste (Pag. 20) ... / vorgelegt von Friedrich Barner.

  • Barner, Friedrich.
Date:
1889
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Credit: Ueber ein Melanosarcom des Rectums : ueber die Aetiologie der Geschwülste (Pag. 20) ... / vorgelegt von Friedrich Barner. Source: Wellcome Collection.

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    Wodurch erleidet nun ein Capillargefäss diese Art der Veränderung der Gefässwand, und wie hommt andererseits dieses Optimum der Blutgeschwindigkeit zu Stande? Ich halte lange dauernde, continuirliche, mässige Traumen für sehr wohl geeignet, diese Veränderung der Gefässwand her¬ beizuführen. Warum sollte ein Capillargefäss auf solche Reize nicht reagieren mit Erweiterung? Aber auf einen andern Pnnkt möchte ich noch hindeuten. Gewiss entstehen an Orten, die der Einwirkung von Tumoren besonders ausgesetzt sind, mit Vorliebe Geschwülste. Aber diesen bedrohten Körperteilen kommt noch eine andere Eigentümlichkeit zu, die* gerade ein optimes Strömen der Blutflüssigkeit ermöglicht. Ueberall an den Prädilections- stellen der carcinomatösen Geschwülste: an der Nasenspitze, den Lippen, dem Zungenrande, dem Pylorus, dem untersten Darmabschnitt, der Eichel, dem Cervix uteri, der Mamma bilden die Gefässe Schlingen, sie kehren um und natürlicher Weise fliesst dann das Blut in den Capillaren langsamer und kann mehr Nährmaterial abgeben. Und in der That sehen wir, dass Orte, die diesen eigentümlichen Gefässverlauf zeigen, daneben häufigen, mässig starken, stetigen Traumen der verschiedensten Art ausgesetzt sind und, wie wir gleich vorweg betonen wollen, ein junges, lebenskräftig gebliebenes Gewebe beherbergen, dass solche Orte günstigste Verhältnisse für das Entstehen der Geschwülste zeigen: Die anatomische Anordnung der Gefässe, das Trauma ermöglichen die Zufuhr von reichlichem Nährmaterial zur jungen, teilungsfähigen Zelle oder Zellgruppe. Wird nun aber einer grösseren oder kleineren Zell¬ gruppe reichliche Nahrung zugeführt, so fragt es sich, welche Zellen werden am meisten geneigt sein, sich zu vermehren? Sicher diejenigen, welche der Quelle am nächsten liegen, und unter ihnen diejenigen, welche am teilungs¬ fähigsten sind, die jungen. Damit liesse sich vielleicht das