Die Scheibenförmige entartung der Netzhautmitte : (Degeneration Maculae Luteae discoformis) / von Paul Junius und Hermann Kuhnt.

  • Junius, Paul.
Date:
1884
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Credit: Die Scheibenförmige entartung der Netzhautmitte : (Degeneration Maculae Luteae discoformis) / von Paul Junius und Hermann Kuhnt. Source: Wellcome Collection.

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    Der Maculaflecken war nur in dem frischesten Falle (Fall 1 bei Fuchs) ganz klein und schar/ begrenzt, sonst von einem Umfange, welcher die Größe der Sehnervenscheibe übertraf, oft um ein Mehrfaches. Größere Maculaflecken waren meist unscharf begrenzt. Die Retina erschien im erkrankten Bezirk bald zart, bald stärker getrübt, so daß sie eine graue oder gelbe Farbe annahm. Die Trübung des Netzhautgewebes hatte hinter den Retinalgefäßen ihren Sitz, denn diese zogen über den Maculal'leck unver- schleiert hinweg. In schweren Fällen war auch eine Verdickung der Netzhaut vorhanden, die aus der geringeren Refraktion an dieser Stelle erweisbar wurde. Kleine Blut- austritte kamen innerhalb der Maculaflecken vor; Pigmente nur in älteren Fällen. Der Flecken^ür/eZ, nach dem die Krankheit ihren Namen erhielt: ,,Retinitis circinata, umgibt den Maculal'leck, bleibt von ihm aber stets durch eine Zone verhältnismäßig wenig veränderten Netzhautgewebes getrennt. — Die Lage des Gürtels zur Sehnervenscheibe ist verschieden. In der Regel zieht der Flecken- gürtel an der äußeren Seite derselben vorbei. Selten schließt er die Papille ein. Dann kommt die Sehnervenscheibe in einen Ausschnitt des Ringes zu liegen (der immer die Macula umkreist!). Der Fleckengürtel ist fast immer unvollständig, d. h. durch Lücken unter- brochen. Diese Unterbrechungen liegen meist nasal und temporal, so daß Halb- bögen des Fleckengürtels Zustandekommen. In frischeren Fällen ist der Fleckengürtel nur durch Bruchstücke angedeutet. Der Gürtel bildet im übrigen nach den Beobachtungen von Fuchs keinen Kreis, sondern eine liegende Ellipse. Dieser Fleckengürtel liegt im Räume zwischen den temporalen Gefäßbögen, zuweilen mit, oft aber auch ohne ersichtliche Beziehungen zu den hier ver- laufenden großen Gefäßen der Retina. Denn der Gürtel bleibt öfter räumlich von diesen Gefäßen getrennt. Wenn die Flecken aber streckenweise größeren Gefäßen entlang verlaufen und die bekannten baumförmigen oder gelappten Figuren bilden, so sind innigere Beziehungen der Blutgefäße zu den weißen Flecken nicht zu verkennen. _ Die weißen Flecken konfluieren oft, treten vielleicht zuweilen schon als größere Plaques von vornherein auf. Sie sind öfter prominent, liegen aber immer hinter den ophthalmoskopisch sichtbaren Netzhautgefäßen; Diese Gefäße ließen in bezug auf Wandung und Kaliber nur ganz selten Veränderungen erkennen. Punktförmige, aber auch größere Blutungen wurden beobachtet. Die Zone zwischen A/acu/afleck und Fleckeng-ür/ei erschien anfänglich normal. Bei weiter gediehenen Fällen war aber bei aufmerksamer Betrachtung auch im Bereich dieser Zone eine zarte weißfleckige Trübung der Retina zu erkennen. — Der Glaskörper dieser Augen blieb klar, die Papille erschien normal, nur gelegentlieh ein wenig hyperämlsch. Der Verlauf war chronisch. Zuweilen blieben Maeulafleek und Flecken gürte! Jahre hindurch ziemlich unverändert bestehen. In anderen hallen kam