Der physiologische Zuckergehalt des Blutes / von M. Abeles.

  • Abeles, Marcus, 1837-1894.
Date:
[1875]
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Der physiologische Zuckergehalt des Blutes / von M. Abeles. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    22/26 (page 22)
    aus dem rechten Herzen 235 Grm. Blut analysirte ganz in der- selben Weise wie früher und fand 0-072 ^ Zucker. Bei der Section zeigte es sich, dass die Aorta unterhalb des Abganges der A. coeliaca unterbunden war. Deshalb wurde im zweiten Falle die Aorta mit Umgebung oberhalb des Zwerchfells unterbunden und durch 45 Minuten künstliche Kespiration unterhalten. 200 Grm. Herzblut enthielten 0-040 ^ Zucker. Beide Fälle sprechen in auffallender Weise gegen Bock und Ho ff mann. Im ersten Falle übersteigt der Zuckergehalt des Blutes noch weit das Mittel und wird nur von drei Fällen meiner sämmt- lichen Versuche übertroffen, im zweiten steht er dem Mittel ziemlich nahe. Ich möchte aber Angesichts der grossen Anzahl von Ver- suchen von Bock und Hoffmann die Frage nicht für erledigt ansehen und behalte mir Weiteres darüber vor. Es bleibt aber, selbst die Kichtigkeit der Angabe von Bock und Hoffmann vor- ausgesetzt, unerklärlich, warum im ersten Falle der fastende Hund, der also gewiss keinen Zucker aus dem Darmchylus bezog, sogar mehr Zucker haben sollte als gewöhnlich der Fall ist. Meine beiden Versuche stimmen auch vollkommen zu den Resul- taten meiner vergleichenden Analysen, aus denen hervorgeht, dass im Lebervenenblut zeitweilig sogar weniger Zucker vorhanden sein kann, als im rechten Herzen und der Pfortader. Wenn aber die Angabe von Bock und Hoffmann, dass der Zucker nach Ausschaltung der Leber aus dem Kreislauf verschwinde, sich bei weiteren Ver- suchen bestätigen sollte, so muss dies auf anderen Gründen, als einer normalen zuckerbildenden Function der Leber beruhen, was übrigens Bock und Hoffmann selbst für möglich halten. Eines Bedenkens kann ich mich nicht enthalten. Ich glaube nämlich, dass weder Bock und Hoffmann noch auch ich die Leber wirklich völlig aus dem Kreislauf ausgeschaltet haben. Die Leber hat zwei Netze von Lymphgefässen, ein tiefes und ein ober- Von der quantitativen Analyse habe ich eine kleine Probe zur qualitativen genommen, und diessmal habe ich nach Behandlung mit Glaubersalz das Filtrat eiweissfrei gefunden, sonst aber nie. Das Blut war sehr dunkel und dünnflüssig, und verhielt sich auch hei der quanti- tativen Analyse in Bezug auf Ausscheidung dos Eiweisses anders, als gewöhnlich.