Homöopathische Pharmakopöe im Auftrag des Centralvereins Homöopathischer Aerzte / bearbeitet und zum Gebauch der Pharmaceuten, hrsg. von Carl Ernst Gruner.

Date:
1864
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Credit: Homöopathische Pharmakopöe im Auftrag des Centralvereins Homöopathischer Aerzte / bearbeitet und zum Gebauch der Pharmaceuten, hrsg. von Carl Ernst Gruner. Source: Wellcome Collection.

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    ERSTER ABSCHNITT, die allgemeinen Regeln enthaltend. Vorbemerkungen, Wenn die Heilkünstler aller Systeme in der zuverlässigen Rein- heit und Kräftigkeit der anzuwendenden Heilmittel mit Recht die Hauptbedingung der erzielten Wirkung fanden, so wird es dem ho- möopathischen Arzte nicht verdacht werden können, dass er in dieser Beziehung vor allen Andern Ansprüche macht, deren vergleichsweise grösserer Umfang und Strenge sich selbst rechtfertiget, da bei der Kleinheit seiner Arzneigaben die zuverlässigste Sicherheit ihrer Wirksamkeit desto nothwendigere Bedingung ist. Es ist daher die erste Pflicht eines Jeden, welcher sich der Dar- stellung homöopathischer Heilmittel unterziehen will, dass er sich zuvörderst mit den Anforderungen bekannt mache, durch welche sich diese Schule von der älteren unterscheidet, damit er ihre Vorschriften sich zur genauen und unabweichbaren Richtschnur dienen lasse. Nur wer diesem Grundsätze mit ernster Pflichttreue folgt, dem wird es gelingen, Arzneimittel darzustellen, welche die erfahrungsmässige sichere Wirkung bewähren, und dadurch das Vertrauen der Aerzte gewinnen und behaupten. Wie er also auch über den Werth und die Bedeutung der gegebenen Vorschriften bei sich urtheilen möge, ja selbst der hier oder dort sich aufdrängende Gedanke unnöthiger Pedanterie, darf ihn von deren gewissenhafter Befolgung nicht abhalten. Es wird ihm diese Pflichterfüllung auch um so leichter werden, je mehr er sich überzeugt, dass von den früheren, oft über- spannten Forderungen und schroffen Lehrsätzen Zeit und Erfahrung bereits einen nicht unerheblichen Theil gestrichen und deren Umfang auf ihren wesentlichen Bestandtheil herabgesetzt haben, der aber auch ohne Gefährde für den Zweck nun weiter nicht verringert werden darf.