Die Erkrankungen des Darms und des Peritoneum / von H. Nothnagel.

Nothnagel, Hermann, 1841-1905.

Date:: 1898

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Credit: Die Erkrankungen des Darms und des Peritoneum / von H. Nothnagel. Source: Wellcome Collection.

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cerin) + 3 (HOB) (Fettsäure). Auch andere Ester werden, wie Nencki gezeigt hat, durch dieses Enzym verseift. Die Spaltung der Fette erfolgt nur langsam; so konnte Berthelot bei der Einwirkung von ungefähr 15 Gr. Pankreassecret vom Hunde einige Decigramme Monobutyrin erst in 24 Stunden vollständig in Biittersäure und Glycerin zerlegen. Blank hat 5ü Gr. kleinzerhacktes Ochsenpankreas auf 5 Gr. Hammelfett 24 Stunden einwirken lassen und fand, dass 20-77o, in einem anderen Versuche 20-47o Fett gespalten wurden. Die bei dieser Zerlegung gebildeten Fett- säuren verbinden sich mit Alkalien im Darme und bilden Seifen, die durch die Emulgirung der Fette (Brücke, Gad) eine bedeutende Eolle bei der Eesorption derselben spielen. Das proteolytische Ferment, von Kühne rein dargestellt und Trypsin genannt, ist durch seine Einwirkung auf Eiweiss charakterisirt. Die ersten Beobachtungen in dieser Eichtung haben Ol. Bernard und Corvisart gemacht, später hat sich eine grosse Anzahl von Forschern mit der Eeindarstellung des Fermentes imd dem Studium der Verdau- ungsproducte beschäftigt (Danilewski, Hüfner, Kühne, Low u. A.). Seine Wirkung auf Eiweiss entfaltet das Enzym bei' alkalischer oder neutraler Eeaction; stark saure Eeaction hebt dieselbe auf, während bei geringen Säuregraden, die durch Essig- oder Milchsäure bedingt werden, die Verdauung rascher vor sich geht als bei neutraler Eeaction (Linden- berger). Das Eiweiss löst sich, ohne zu quellen, nachdem zuvor (mit Ausnahme von Senimalbumin, ivie umeist er) ein in Wasser unlösliches Globulin entstanden ist, unter Bildung von Peptonen auf. Nach Kühne geht die Trypsinverdauung in der Weise vor sich, dass endlich zwei verschiedene Peptone gebildet werden, als Hemi- und Antipepton von ihm bezeichnet; letztere widerstehen der weiteren Verdauung, aus ersteren sollen Leucin, Tyrosin, Asparaginsäuro entstehen. Der eben geschilderte Modus der Trypsinverdauung ist noch nicht allgemein angenommen, jeden- falls werden aber reichliche Mengen von Tyrosin und Leucin gel^ildet (Kühne); so wurde beispielsweise von Fibrin, das 382 Gr. Trocken- substanz entsprach, nach sechsstündiger Pankreasverdauung 343-7 Gr. gelöst; hievon waren 211-2Gr. Pepton, 13-3 Gr. Tyrosin und 31-6 Gr. Leucin. Hier soll gleich bemerkt werden, dass nach Versuchen von Schmidt- Mühlheim und Hofmeister eine so reichliche Bildmig von Tyrosin und Leucin innerhalb des Darmes vom Hunde und Schweine nicht statt- findet; ersteres trat immer nur in minimaler, letzteres in etwas grösserer Menge auf. Sheridan Lea fand grössere Quantitäten: der Darminhalt eines Hundes, welchem 6 Stunden vorher 500 Gr. Fleisch verfüttert wurden, enthielt 0-3 Gr. Tyrosin und 1 Gr. Leuein. Indol ist nicht Product der Pankreasverdauung, wie man früher an- nahm, sondern verdankt der Einwirkung von Mikroorganismen auf Eiweiss