Ueber Nachbehandlung bei Kehlkopfexstirpation : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesammten Medicin, eingereicht einer hohen medicinischen Fakultät zu Marburg / von Richard Meder.

  • Meder, Richard Hermann, 1866-
Date:
1893
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Credit: Ueber Nachbehandlung bei Kehlkopfexstirpation : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesammten Medicin, eingereicht einer hohen medicinischen Fakultät zu Marburg / von Richard Meder. Source: Wellcome Collection.

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    Morgens: 600 gr. Kaffee mit Milch und Ei 600 gr Milch. Mittags: 600 gr Milch. —•600 gr Bouillon mit Ei. 800 gr Bier mit Ei. Nachmittags: 600 gr Kaffee mit Ei Abends: 600 gr Bouillon mit Ei. 600 gr Milch. in Summa 4500 gr Flüssigkeit, darunter 6 Eier. In der zweiten Sitzung am 15. Dezember wurde nach Einlegen einer Jodoformtamponcannle auch die untere Hälfte des Kehlkopfs mit einem Theil der beiden Schilddrüsenlappen und den entsprechenden Partieen des Oesophagus mittelst Messer und Scheere von oben nach unten ausgelöst. Auch diesen Eingriff überstand Pat. so gut, dass sie bereits am 25. Dezember wieder in die Kirche ging. Die Wunde wurde auch diesmal wieder vollständig offen gehalten und während der ersten 8 Tage mit Jodoformtampons, welche täglich ein- mal, später mit Sublimatmulltupfern, welche täglich zweimal erneuert wurden, ausgesteckt. Temperaturerhöhung tiat nach der Operation niemals ein. Die Ernährung der Pat. wurde wieder in der oben beschriebenen Weise vorgenommen. Da aber der Magen der Pat. offenbar eine grössere Capacität erlangt hatte, so konnten bald mehr als 5 1 am Tage ein- gegossen werden. Die Trachea war gegen das Einfliessen der Secrete durch eine Jodoformtamponcannle geschützt. Die- selbe wurde täglich gewechselt und erst, nachdem die Wunde völlig vernarbt und eine lippenförmige Ueberhäutung der Wundränder eingetreten war, durch die Lissardsche Nach- behandlungscanule ersetzt. Eine später von mir vorgenommene mikroskopische Untersuchung verschiedener Tlieile der Ge- schwulst ergab die auch von Herrn Prof. Dr. Marchand bestätigte Diagnose eines Epithelialcarcinoms mit zahlreichen Hornpeilen, das bereits in grosser Ausdehnung auf die um- gebenden Theile, Knorpel, Muskeln etc- übergegriffen hatte, wie aus einzelnen Schnitten deutlich hervorgeht. Die Ge- schwulst hatte ihren Ausgang vom rechten Stimmband ge- genommen, welches mit dem falschen in eine den ganzen Kehlkopfraum völlig ausfüllende, an einer Stelle oberflächlich ulcerirte Tumormasse umgewandelt war.