Geschwulst- und Höhlenbildung im Rückenmark mit neuem Beitrag zur Lehre von der Syringomyelie / monographisch bearbeitet von Ralf Wichmann.

  • Wichmann, Ralf.
Date:
1887
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Credit: Geschwulst- und Höhlenbildung im Rückenmark mit neuem Beitrag zur Lehre von der Syringomyelie / monographisch bearbeitet von Ralf Wichmann. Source: Wellcome Collection.

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    Fangen wir, weil es uns so bequemer scheint, bei der Beschrei- bung des pathologischen mikroskopischen Befundes an dem untern Ende desselben im Lendenmarke an, so treffen wir in den Schnitten aus lein letzten Theile des Markes bis zum 5,1 cm aufwärts vom Apex keine Abweichung von der Norm. Die X-förmige Figur der grauen Substanz st deutlich und nicht verzerrt. In der Mitte der grauen Commissur liegt 5chön blau gefärbt der Centralcanal, der hier kein Lumen besitzt, sondern ^inen soliden Strang darstellt, welcher eine aus blau und grau bestehende, narmorirte Färbung angenommen hat. Das Blau beschränkt sich auf die Zellkerne und ist theils ringförmig, theils unregelmässige, verschieden ge- staltige Linien bildend, oder auch in Haufen angeordnet gelagert. Das Protoplasma der Zellleiber ist ungefärbt grau geblieben. Die dem Centralcanal entsprechende Partie ist von concentrischen Schichten Bindegewebes umgeben, das gelbgrünlich gefärbt ist und Avenig eingestreute blaue Kerne besitzt. Es erstreckt sich beiderseits in der Richtung der Commissur in die Länge, um sich allmälig in dieser zu ver- lieren, während es genau in der Sagittallinie gegenüber dem Centralcanal üorsalwärts von ihm sich in dasjenige Bindegewebe fortsetzt, welches ein- mal zur gemeinsamen Umhüllung der Hinterstränge dient, dann aber auch das zwischen diesen gelegene Septum in der hintern Fissur bildet. Dieses Bindegewebsseptum setzt sich kegelförmig mit breiter Basis auf die Mitte der Hinterfläche der grauen Commissur auf, um sich dorsalwärts nach der Kegelspitze zu zu verjüngen und in die von aussen hinten in die Fissura posterior des Markes sich hineinziehende Pia mater überzugehen. Die Kerne dieses streifigen Bindegewebes sind blau tingirt. Von der binde- gewebigen Umhüllungsmembran gehen zarte bindegewebige Faserzüge in die weisse Marksubstanz der Hinterstränge hinein, wo sie ein feines, binde- gewebiges Netz- und Geflechtwerk als Stützsubstanz der Nervenmasse bilden. Während nun auf der Seite des rechten Hinterstranges in den Schnitten, um die sich's hier handelt, dies Netzwerk sehr fein ist, und nur selten gröbere Faserzüge sich vorfinden, nehmen in dem linken Hinter- strange diese von aussen in den linken Hinterstrang hineinsprossenden Bindegewebsfaserzüge an Zahl und Stärke zu und bilden stellenweise ziem- lich breite Bänder. Doch ist dies nur der Fall in der am meisten nach dem Rückenmarkscentnim zu gelegenen Spitze oder Kuppe des Hinter- stranges. Es handelt sich hier augenscheinlich um eine pathologische Wucherung des interstitiellen Stützgewebes, durch welche die eigentliche Nervensubstanz comprimirt und zum Schwund gebracht wii*d, was sich auch schon durch die blassere Farbe an besagter Stelle des Sclmittes kennzeichnet. 5,1 cm oberhalb des liückenmarkendes stossen wir plötzlich bei der