Geschwulst- und Höhlenbildung im Rückenmark mit neuem Beitrag zur Lehre von der Syringomyelie / monographisch bearbeitet von Ralf Wichmann.

  • Wichmann, Ralf.
Date:
1887
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Credit: Geschwulst- und Höhlenbildung im Rückenmark mit neuem Beitrag zur Lehre von der Syringomyelie / monographisch bearbeitet von Ralf Wichmann. Source: Wellcome Collection.

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    die anatomische Diagnose. — Das prognostisch Wichtigste an diesem ■ Fall sei aber die obere Grenze des Cervical-Neoplasma's. Dasselbe habe I in seinem Wachsthura gerade am 4. Cervical-Segment Halt gemacht. Sei 1 unsere Annahme eines „Glioms richtig, so handle es sich damit um eine sog. maligne, d. h. eine solche Neubildung, die durch eine schranken- lose Zellenwucherung sich kennzeichne. Nun hätte aber das Wildbad die für Warmbäder überhaupt und bei ihm ganz besonders hervorstechende eigenthümliche Wirkung, Zellenproliferationen in hohem Grade zu begün- stigen resp. sie sogar auf's Neue anzufachen, und diese Erfahrungsthatsache sei im vorliegenden Falle, der zu einer Badekur hieher geschickt sei, sehr gefährlich. Denn schreite der Process rasch auf das 4, Cervicalsegment fort, das in seinen sensiblen Elementen sich bereits gereizt zeige, so ziehe er die medulläre Ursprungsstätte des N. phrenicus in seinen Bereich und es könnte dann ein asphyctischer Tod ziemlich rasch das Symptomenbild zum tragischen Abschluss bringen. Es sei deshalb ein sehr reservirter Badgebrauch angezeigt. — Soweit Herr von Eenz. Leider konnte seine Diagnose, nachdem auch die Prognose richtig eingetreten, durch die Section bestätigt werden, da Patient am 15. Mai 1885 - im Wildbader Landesbadspital Katharinenstift starb. üeber den weiteren Krankheitsverlauf nebst Badekur bis zum Tode sind vielleicht folgende, damals von mir, als Assistenzarzt, gemachte Notizen noch von Interesse: 1. Mai 1885: Ankunft in Wildbad und Aufnahme ins dortige Katharinenstift. ,' 2. Mai: Bad von 6 Minuten Dauer. 3. Mai: Patient fühlt sich gut; die Beine zucken nicht mehr so häufig, seitdem er gebadet. % Vom 4.—10. Mai incl. nimmt Patient täglich ein Bad von 10—15 Minuten Dauer, was er ebenfalls gut erträgt, und wonach er sich stets sehr wohl fühlt. 11, Mai. Pat. klagt heute auf einmal über mehr Schmerzen im Rücken, über Kopfschmerz, hat etwas Fieber, weshalb die Bäder ausgesetzt werden und ihm Abends Antipyrin gegeben wird. 12, Mai. Morgens Temperatur 400, Antipyrin, Urinverhaltung, weshalb kathe- terisirt wird. Heftiger Schmerz im Kopf, Genick, Kreuz und am Ende des Steissbeins, Eis auf Kopf und Bücken, Er wird zeitweilig auf die rechte Seite gelegt, weil er auf der linken wegen Parese dieses Armes und heftiger Schmerzen in demselben das Liegen nicht aushalten kann, Abends Temp, 40,30. Antipyrin. 13, Mai, Morgens 8 Uhr Temp. 39,0. Antipyrin, Um 10 Uhr Schüttelfrost (Antipyrinwirkung), Sonst stat. id. 14, Mai. 8 Uhr Morgens Temp. 39,4. Antipyrin; später Morphium; er muss wieder katheterisirt werden. Temperatur um 9 Uhr 38,0 10 „ 38,2 11 , 39,2