Grundriss der klinischen Diagnostik.

  • Klemperer, G. (Georg), 1865-1946.
Date:
1896
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Credit: Grundriss der klinischen Diagnostik. Source: Wellcome Collection.

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    Anhang. Untersuchung von Nieren- und Blasensteinen. Man unterscheidet: 1. harnsaure Concremente, dies sind die häufigsten: sie sind hart; Oberfläche glatt oder wenig höclvcrig; Farbe gelb bis rothbraun; Steine aus harnsaurem Amnion sind von bröckeliger Beschaffenheit, schmutzig graugelblich. 2. Oxalat steine (Maulbeersteine, oxalsaurer Kalk) sehr hart, Oberfläche rauh, warzig, Farbe braun bis schwarz. 3. Phosphat steine (phosphorsaure Kalk- bezw. Ammoniakmagnesia) weich und zerreiblich, Oberfläche sandig rauh, oft glänzend, Farbe meist weiss. 4. Carbonatsteine hart wie Kreide, Oberfläche glatt, Farbe weiss. 5. Cystinsteine meist klein, massig hart, glatt, gelblich. 6. Xanthinsteine massig hart, zimmtbraun, beim Reiben wird die Oberfläche wachsglänzend. Oft besteht das Concrement nicht nur aus einem Ma- terial, sondern ist in Kern und Schale aus verschiedenen Substanzen zusammengesetzt. Ueber die Zusammensetzung unterrichtet man sich durch die chemische Analyse, deren Gang im Folgenden nach Salkowski angegeben ist. Für den Gang der Analyse ist massgebend, ob der Stein aus organischem oder zum Theil anorganischem Material besteht. Im ersten Fall verbrennt der fein gepulverte Stein vollständig oder mit Hinterlassung von ganz wenig Asche auf erhitztem Platin- blech. Er besteht dann aus Harnsäure, harnsaurem Ammon, Cystin oder Xanthin. Hinterlässt er beim Verbrennen Asche, so kann der Stein harnsaure, phosphorsaure oder Oxalsäure Salze enthalten. I. Der Harnstein verbrennt vollständig: Man digerirt das Pulver mit verdünnter Salzsäure unter ge- lindem Erwärmen. a) Das Pulver löst sich vollständig oder zum allergrössten Theil: der Stein besteht aus Cystin oder Xanthin. Cystin löst sich in Ammonik und bleibt in sechs- seitigen Krystallen beim Verdunsten zurück. Auf Xanthin wird geprüft, indem man auf dem Porzellandeckel eine Probe in Salpetersäure löst und langsam verdampft. Bei Anwesenheit von Xanthin bleibt ein citronengelber Rückstand, welcher sich bei Zusatz von wenig Ammoniak nicht ändert, mit Kalilauge roth- gelb wird.