Grundriss der klinischen Diagnostik.

  • Klemperer, G. (Georg), 1865-1946.
Date:
1896
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Credit: Grundriss der klinischen Diagnostik. Source: Wellcome Collection.

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    Der Gang der diagnostisclien TJiitersucliimg. JJie Aufgabe der praktisclieii Mediciii ist, Krankheiten zu Yerhüten und die Gesundheit wiederherzustellen. Die un- umgänglich nothwendige Vorbedingung einer planmässigen Behandlung des erkrankten Menschen ist die Erkenntniss der vorliegenden Krankheit. Die Lehre von der Erkennung der Krankheiten ist die Diagnostik. Eine vollständige Diagnose umfasst: 1. die Benennung der Krankheit, d. i. die Einordnung derselben in eine be- stimmte Krankheitsgruppe. 2. die Erkenntniss des Sta- diums, eventuell der Besonderheit oder der Complicationen der lü'ankheit. 3. die Erkenntniss und AVürdignng der zur Zeit bestehenden oder im weiteren Verlauf drohenden Ge- fahren. Die Diagnose ist das Ergebniss der Krankenuntersuchung. Diese besteht aus Krankenexamen (Anamnese) und objec- tiver Untersuchung (Status praesens). Man thut gut, in Anamnese und Status praesens sich an die Reihenfolge eines bestimmten Schemas zu halten, um keinem Irrthum dm'ch Versäumniss ausgesetzt zu sein. Folgendes Schema ist seit lange auf der Berliner 1. medicinischen Klinik im Gebrauch: Name, Alter, Stand. Datum der Untersuchung. Anamnese: 1. Hereditäre Verhältnisse. 2. Kindheit, Menstruation. 3. Allgemeine Lebensverhältnisse, Beschäftigung. 4. Vergangene Krankheiten, Puerperien. 5. Gegenwärtige Krankheit, ihre Prodrome und angebliche Ursache.