Pathologie und Therapie der Afterbildungen.

  • Ritgen, Ferdinand von, 1787-1867.
Date:
1828
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Credit: Pathologie und Therapie der Afterbildungen. Source: Wellcome Collection.

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    1Ö2 unter beiden, somit erfolgt ein oscillatorischer Kampf unter Krampf und Congestion, also ein Entzündungn- zustand. In allen diesen Fällen gelingt noch nicht sofort eine wahre Afterbildung, denn in den zwei ersten Fällen ist nicht an eigentliche Afterbildung zu denken, in den zwei letzten bedarf es der Zeit, um das Aftergebilde zu gestalten. Der Congestionszustand erweicht nämlich den festen Bestand des Theils, bringt zugleich Nahrung zur Wucherung herbei und hiermit ist die Möglichkeit neuer und ungewöhnb'ch reicher Vegetation gesetzt. Dazu kommt, dass die Stimmung des Theils nunmehr von dem Nervenein- fluss beherrscht wird; es braucht dalier dieser nur einen vegetativen Character anzunehmen, und die WTucherung des Theils geht wirklich vor sich. Es ist diesemnach der Congestionszustand Beding der Af- terbildung, aber keineswegs reicht er allein zur Ver- wirklichung der Afterbildung hin, vielmehr führt die volle Realisirung des Congestionszusiandea durch Aul- lockerung, Verflüssigung, Verflüchtigung, Auflösung des Theils gerade das entgengesetzte Resultat, nämlich völlige Vernichtung des Bestandes, statt Wucherbil- dung herbei, wenn nicht etwa durch theilweise Ver- flüchtigungen, Verflüssigungen u. s. w. der Conges- tionszustand in dem übrigen leidenden Umfange anfge- hoben und die Gesundheit des Theils auf diese Weist kritisch wieder hergestellt wird. Was liier Noth thut um eine Neubildung hervorzubringen, ist die Erhe- bung eines Gegensatzes gegen die reine Expansion, denn alles Gestaltete bestellt in der gebundenen Span- nung von Ausdehnung und Zusammenziehung. Es muss also bei daurendem Congestionszustande ein Contractionszustand hinzukommen, dann erst wird Wucherung möglich und wirklich. Der zuletzt ge- dachte Fall, wo ein gedoppelter Zustand durch die