Die Hornhauttrübungen und Controllmassage / von Marczel Falta.

Falta, Marczel.

Date:: [1896?]

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Credit: Die Hornhauttrübungen und Controllmassage / von Marczel Falta. Source: Wellcome Collection.

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liebige Stellen concentriren können. Drücken wir die Hautoberfläche mit dem Finger, so entsteht hier zuerst Blutleere, welche bald einer Hyperämie Platz machen muss; damit haben wir nun in dieser kleinen Hautpartie einen regeren Blutabfluss und Blutzufluss hervorgerufen; ebenso können wir auch einzelne Theile der Cornea einem lebhafteren Stoffwechsel aus¬ setzen, und eben dieser Umstand spielt bei der Behandlung der Hornhaut eine bedeutende Rolle. Je nachdem, wie und an welcher Stelle die Massage auf die Cornea ein wirken soll, können wir eine pericorneale und eine im engeren Sinne genommene corneale Massage unterscheiden, welche Unterscheidung auch gemäss dem Einflüsse der Massage auf die Cornea gemacht werden kann. Die pericorneale Massage beeinflusst hauptsächlich das die Hornhaut um¬ gebende Gefässschlingennetz und dadurch gieichmässig den Stoffwechsel der ganzen Cornea, während die corneale diese Beeinflussung in einer be¬ liebigen Partie der Hornhaut concentriren kann, indem wir von und zu dieser Partie radiär massiren, wobei vorzüglich die horizontale Richtung zu beachten ist, da die meisten Lymphwege in der Richtung gegen die Augen¬ winkel verlaufen. Wie wir in allen Fällen das Massiren solcher kleineren Stellen überwachen können, davon wird im Folgenden die Rede sein. Meine Beobachtungen, die ich diesem Gegenstände gewidmet, haben gezeigt, dass, wenn ich die Massage z. B. bei lymphatischen Eruptionen der Cornea oder bei Ulcus regressiven Stadiums systemlos angewendet habe, ohne zu beachten, dass hauptsächlich die erkrankten Partien massirt werden, auch Erfolge zu erzielen waren; seitdem ich aber dies Letztere vor Augen halte, sind die Erfolge mehr zufriedenstellend. Bei älteren Hornhauttrübungen aber sind die Yortheile unverkennbar, welche eine. Massage bietet, die diese Trübungen zum Mittelpunkte ihrer Einwirkung hat, nicht nur im Bezug auf die Behandlungsdauer, sondern auch auf das Resultat. Es. ist,• schon - seit langem bekannt, welch eine werthvolle Heilkraft die Massage bei lymphatischen Erkrankungen der Cornea, bei Geschwüren, Infiltraten oder Pannus, in sich birgt, -— natürlich in der richtigen Zeit und unter geeigneten Verhältnissen angewendet; da sie z. B. die grösseren Ciliar¬ reize noch verschlimmert, es würde geradezu ein Fehler sein, sie dort an¬ zuwenden. Bei dieser Gelegenheit will ich auch die, nach jedweder Horn¬ hauterkrankung zurückgebliebenen Trübungen näher in Betracht ziehen. Wenn nur das äussere Epithel der Cornea erkrankt ist, pfleg fc die Resti¬ tutio ohne Zurücklassung einer Trübung zu geschehen, ist aber auch die BowMAN’sche Membran oder auch nur die obersten Schichten der Propria in’s Bereich der Erkrankung gezogen, so bleiben schon mehr oder minder gesättigte Trübungen zurück; die dichtesten Trübungen liefern die Leiden der tieferen Schichten der Propria und die der Membrana Descemeti.