Von den Miasmen und Kontagien : und von den miasmatisch-kontagiösen Krankheiten (1840) / Jakob Henle ; Einleitung von Felix Marchand, Leipzig.

  • Henle, Jacob, 1809-1885.
Date:
1910
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Credit: Von den Miasmen und Kontagien : und von den miasmatisch-kontagiösen Krankheiten (1840) / Jakob Henle ; Einleitung von Felix Marchand, Leipzig. Source: Wellcome Collection.

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    des ärztlichen Staatsexamens, das damals für ganz Preußen in Berlin gemacht werden mußte (1832/33), es als besonderes Glück schätzte, daß ihm die Stelle als Prosektor des inzwischen nach Berlin berufenen Lehrers und Freundes übertragen wurde (1834). Schon damals trat Henle trotz seiner Jugend einem Kreis bedeutender Männer näher ■— das beste Zeugnis der allgemeinen Wertschätzung seiner anregenden, vielseitig, auch musikalisch gebildeten Persönlichkeit. Ein harter Schlag, der ihn in dieser Zeit der rüstigsten Ai'beit traf — er hatte zusammen mit Johannes Müller neben anderen Aufgaben die umfassende Bearbeitung der Plagiostomen begonnen —, war die mit der ganzen Härte — um nicht zu sagen Grausamkeit — einer fanatischen Re- aktionspolitik gegen ihn geführte Untersuchung wegen seiner ziemlich harmlosen Beteihgung an der Burschenschaft während seiner Bonner Studienzeit, die zu einer mehrwöchigen strengen Untersuchungshaft in der Berliner Hausvogtei und schließlich zu einer Verurteilung zu sechsjähriger Gefängnisstrafe führte (1837). Wenn auch die Verbüßung dieser harten Strafe ihm, haupt- sächlich durch die Verwendung seines Gönners Alexander V. Humboldt, erspart blieb, so machte doch die politische ^ erfolgung die Übernahme einer ihm vorher angetragenen Pro- fessur der Anatomie in Dorpat unmöglich und brachte ihm überdies die Suspendierung von seiner Prosektors teile ein. Ein Wunder, daß nicht völlige Verbitterung die Folge dieser Be- handlimg war. Erst nach seiner Begnadigung konnte Henle sich nach vorheriger ablehnender Entscheidung des Ministers Altenstein mit seiner berühmt gewordenen Arbeit über das Epithel und die Zotten des Darmes als Privatdozent habüitieren (1838). In diese Zeit, die durch vielseitige vergleichend anatomische und histologische Arbeit reichlich ausgefüllt war (das große Plagiostomenwerk erschien 1841, eine vergleichend anatomische nebenher gingen die Pathologie und pathologische Anatomie in Müllers Archiv), fällt auch die Veröffentlifhung der patholopschen Untersuchungen (Berlin 1840). Anfangs waren sie als Vorlesungsheft geplant, doch erfüllten sie diefe Bestimmung nicht. Sie waren eine Vorarbeit zu dem Hand