Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : mit einer Einleitung über den 'Spezialismus in der Medizin' / von Max. Bresgen.

  • Bresgen, Maximilian, 1850-1918.
Date:
1883
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Credit: Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : mit einer Einleitung über den 'Spezialismus in der Medizin' / von Max. Bresgen. Source: Wellcome Collection.

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    Materiales die Nasenspitze nach rechts gewendet und die linke Nasenseite als die verengte fand und dadurch mich gewöhnte, die umgekehrte Situation als die Ausnahme zu betrachten. Genauere Beobachtungen, im W e 1 c k e r’schen Sinne, habe ich früher leider nicht gemacht. Bemerken möchte ich nur noch, dass die S-förmige Verkrümmung des Septums meist in ver- tikaler, selten in horizontaler Richtung sich darbot. Die verengte Nasenseite fand sich häufig weniger intensiv erkrankt, als die andere; doch traf dies immer nur in frühen Stadien des Katarrhes zu. Hieraus ist vielleicht der Schluss zu ziehen, dass die anatomischen Verhältnisse des Nasengerüstes auf die Entwickelung eines chronischen Katarrhes von Einfluss sein könnten. Wenn Michel behauptet, dass, wenn Dornfort- sätze der Scheidewand oder Verbiegungen der letzteren die eine Nasenseite verengerten, hier keine bedeutenden Schwellungen stattfinden könnten, so erscheint mir diese Behauptung mit meinen tatsächlichen Beobachtungen im Widerspruche zu stehen. Denn wenn auch die Schwellungen der verengten Seite nicht so hoch- gradig werden können, wie diejenigen der andern, so hindert sie doch nichts, so bedeutend zu werden, dass die ganze Nasenseite verschlossen wird. Von der Ozäna1) sagt Michel u. A., dass die Kranken, so lange die stinkenden Sekretpfropfen sich noch in der Nasen- höhle befänden, ein Gefühl von Schwindel und eingenommenem Kopf besässen. Auch klagten sie häufig über grosse Trocken- heit im Halse. Es fänden sich auffallend geräumige Nasenhöhlen vor, im hinteren Abschnitte sei die untere und mittlere Muschel, die Scheidewand, das Schlunddach und die hintere Wand des Nasenrachenraumes mit gelbgrünen, zusammenhängenden Borken bedeckt. Die Vordernase sei meist frei. Ich fand beim fötiden chronischen Nasenkatarrhe die letztere nie borkenfrei, dahin- gegen die Hinternase stets mit mehr borkigem Sekrete angefüllt, als die Vordernase. Nach Michel liegt die mittlere Muschel vorne oft eine Strecke weit der Scheidewand an, sei mit ihr innig verwachsen oder auch nur stellenweise durch dünne Schleimhautbrücken verbunden. Ich glaube ein solches Verhalten nicht als ein