Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : mit einer Einleitung über den 'Spezialismus in der Medizin' / von Max. Bresgen.

  • Bresgen, Maximilian, 1850-1918.
Date:
1883
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Credit: Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : mit einer Einleitung über den 'Spezialismus in der Medizin' / von Max. Bresgen. Source: Wellcome Collection.

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    vertrocknend und festhaftend, durch die baldige Umwandlung des in ihnen enthaltenen Fettes in Fettsäuren die Fäulniss und den widerlich ranzigen Geruch hervorrufen und Borken und Krusten bilden. Der mikroskopische Befund in den Borken der beiden Fälle, welcher den Nachweis von massenhaften Mar- garinkrystallen, Fett und zerfallenen Epithelien lieferte, be- stätigt dies.“ Die Resultste seiner Untersuchungen führten Krause auch dazu, mit Gottstein anzunehmen, dass erst das atrophische Stadium einer chronischen Rhinitis den Fötor hervorbringen könne. Finde sich schon im hypertrophischen Stadium Fötor, so könne dies nur bei gleichzeitigem Vorhandensein auch des atrophischen Stadiums möglich sein. Mir erscheinen die Schlussfolgerungen Kra use's etwas zu sanguinisch. Mögen auch die Zerfallsprodukte, welche Krause mikroskopisch nachgewiesen hat, Anteil an der Bildung des Fötors und der Borken nehmen, so dürften sie doch kaum als die allei nigen Ursachen angesehen werden. Die Arena’schen chemischen Versuche bestätigen die Kr aus eschen Folgerungen gerade nicht; denn weder das Sekret selbst noch dessen Zer- setzungsprodukte zeigten im Rückstände der ätherischen Lösung einen spezifischen Geruch. Dann möchte ich auch noch gel- tend machen, dass die Zersetzungsprodukte des Fettes wol einen ranzigen. Geruch darbieten, mir aber diese Qualität auf den Fötor des fötiden chronischen Nasenkatarrhes nicht zu passen scheint; einen ranzigen Charakter glaube ich demselben doch nicht zusprechen zu sollen. Gottstein1) hält neuestens an seiner Auffassung, dass Fötor nur im atrophischen Stadium gleichzeitig mit der Borken- bildung vorkomme, fest; im exsudativen Stadium des Prozesses sei jener selten. Der Fötor müsse deshalb in einem Kausal- nexus mit der Sekretionsanomalie stehen, die Folge dieses Sta- diums sein, und dass, wenn in der Tat von aussen kommende Fäulnisserreger eine Rolle spielen sollten, oder wenn eine Dys- krasie von Einfluss sei, das Wesentlichste immer bleibe, dass jene Fäulnisserreger oder das dyskrasische Virus in der eigen- tümlich atrophisch erkrankten Schleimhaut den vorbereiteten Boden zu ihrer Wirkung vorfänden. ,,Ich muss hierbei hervor- *) a. a. O. Seite 448. (Eulenburg’s Enzyklopädie.)