Chemie der eiweisskörper / von Dr Otto Cohnheim.

  • Cohnheim Otto, 1873-1953.
Date:
1900
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Credit: Chemie der eiweisskörper / von Dr Otto Cohnheim. Source: Wellcome Collection.

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    heim und Krieger1) ist die hydrolytische Dissociation bei den salz- sauren Albumosen abhängig von der Concentration, der Temperatur und besonders von dem Ueberschuss an Säure; es gelten die gleichen Gesetze, wie sie Ley2) für die Salze schwacher Metalle, des Queck- silbers oder Aluminiums, mit der starken Salzsäure beschrieben hat. Als Base steht das Eiereiweiss nach Sjöqvist zwischen Anilin und Glyco- coll; es ist 1,87 mal stärker als Glycocoll, 3,5 mal stärker als Asparagin, dagegen 74,2 mal schwächer als Anilin. In Bezug auf Aussalzbarkeit verhalten sich die Salze wie die betreffenden Eiweisskörper selbst; sie sind aber in Wasser viel löslicher, werden auch durch Alkohol schwerer gefällt. Yon noch grösserer Wichtigkeit als die Salze mit Säuren sind die Salze, in denen das Eiweiss Säure ist, und sich mit Ammoniak, Alkalien, Erdalkalien und Schwermetallen zu löslichen oder unlöslichen Salzen vereinigt. Auch diese Verhältnisse sind längst bekannt, aber nur bei einigen Eiweisskörpern systematisch untersucht worden, so insbesondere von Söldner3) für das Casein, von Chittenden und Whitehouse 4) für die Schwermetallsalze der Muskeleiweisse und des Eiereiweiss, auch von Bugarszky und Liebermann •’), Spiro undPemsel6) und Osborne7). Einer genaueren Untersuchung stellt sich einmal die von Schulz8) und Salkowski9) betonte Schwierigkeit entgegen, dass bei dem hohen Moleculargewicht der Eiweisskörper schon eine neutrale Salzverbindung möglich ist, wenn nur ganz geringe Spuren der anderen Componente da sind, und dann die andere, dass die Eiweisskörper gegen Alkaliwirkung ganz ausserordentlich empfindlich sind, und bei kurzem Stehen in alkalischer Lösung schon bei gewöhnlicher Temperatur sich unter Abspaltung von Ammoniak, auch Schwefelwasserstoff und ver- muthlich noch anderen Umlagerungen zersetzen, so dass sehr schwer zu unterscheiden ist, ob man noch Salze des nativen Eiweiss, oder schon Alkalialbuminate vor sich hat. Auch die Unterscheidung von den mechanisch mitgerissenen Aschebestandtheilen kann oft sehr schwer sein. Das Eiweiss ist als Säure deutlich zweibasisch, wie Osborne, Söldner und viele andere Untersucher der einzelnen Eiweisse, beson- ders auch Salkowski und Werigo10) feststellen konnten. Die eine l) O. Cohnheim u. H. Krieger, Z. f. Biolog. (1900). — 8) H. Ley, Z. f. physikal. Chem. 30, 193 (1899). — a) F. Söldner, Salze der Milch. Diss., Er- langen 1888. — 4) K. H. Chittenden a. H. H. Whitehouse, Studies of the YaleUniversity 2, p. 93 [nach Maly’s Jahresher. 17, 11 (1887)]. — 5) S. Bu- garszky und L. Liebermann, Pflüger’s Arch. f. d. ges. Physiol. 72, 51 (1898). — °) K. Spiro und W. Pemsel, Zeitschr. f. physiol. Chem. 2(5, 233 (1898). — 7) T. B. Osborne, Journ. o£ the Americ. Chem. Soc. 21, 486 (1899). — ) F. N. Schulz, Eiweiss des Hämoglobins, Zeitschr. f. physiol. Chem. 24, 449 (1898). — “) E. Salkowski, Zeitschr. f. Biol. 37, 401 (1899), am Schluss. — *°) Br. Werigo, Pflüger’s Arch. f. d. ges. Physiol. 48 127 (1891).