Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan.

Date:
1897
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Credit: Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan. Source: Wellcome Collection.

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    Das Auftreten akuter tetanischer Anfälle wird von diesen Autoren, deren Resultate ich bisher berichtet habe, in Abrede gestellt. Neuer- dings indessen mehren sich die Stimmen derer, die behaupten, dass totale Exstirpation der Schilddrüse auch bei Herbivoren tetanische Zustände herbeiführt. Nach ihrer Ansicht (Edmunds, Hofmeister, Lanz) sollen diese früheren Experimentatoren regelmässig die Neben- schilddrüsen, die gerade bei Kaninchen bedeutend entwickelt sind, stehen gelassen haben; wenn man auch diese wegnähme, dann sollen tetanische Anfälle ebensowenig wie bei Karnivoren ausbleiben und in kurzer Zeit zu Tode führen. Eingehende Versuche hat jüngst Edmunds hierüber veröffentlicht; das Resultat derselben fasst er unter folgende Schlusssätze zusammen: 1. Kaninchen, deren Schild- und Nebenschilddrüse exstirpirt worden sind, gehen in der Regel zu Grunde; 2. Exstirpation der Nebenschilddrüse allein macht keine Er- scheinungen; 3. Exstirpation der Schilddrüse unter Zurücklassen der Nebenschilddrüsen führt nur in Ausnahmefällen zu Tode, der dann eine Folge eines chronischen Myxödems (Kachexie) ist; die Untersuchung der zurückgebliebenen Nebenschilddrüsen ergab in letzterem Falle zwar eine leichte Hyperthrophie dieser Organe, aber keine Umwand- lung des Gewebes in eigentliches Schilddrüsengewebe. — Lanz gibt an, dass seine Kaninchen nach Wegnahme der Schilddrüse und Neben- schilddrüsen schon am 7. Tage eine auffällige Abmagerung, am 9. Tage etwas steife Extremitäten, am 11. Plumpheit des Bauches, auffällige Dicke des Kopfes und struppiges Aussehen darboten und am 14. Tage verendeten; die Section ergab dann wirklich auch das Fehlen von Schild- und Nebenschilddrüsen. Ferner beobachtete Lanz, dass träch- tige thyreodektomirte Kaninchen abortiren. Im Anschluss an diese letztere Angabe möchte ich noch auf zwei interessante Beobachtungen Schiffs und Kocher’s hinweisen. Der erstere fand, dass zwei Hunde, welche die Totalexstirpation überlebt hatten und sich paarten, epileptische Junge erzeugten, der letztere, dass entkropfte trächtige Thiere rachitische Junge warfen. Um nunmehr wieder auf die Frage nach dem Ausgange zurück- zukommen, den die der Schilddrüse beraubte Pflanzenfresser nehmen, so scheint mir die Entscheidung derselben zur Zeit noch nicht möglich zu sein. Die darauf bezüglichen Resultate widersprechen sich noch zu sehr, wie wir sahen, resp. sind noch zu ungenügende. Ich selbst habe den Eindruck gewonnen, dass die verschiedene Lebensweise, ob vorwiegend Fleisch- oder Pflanzenkost, von Einfluss auf die Folge- zustände sein dürfte. Ich werde auf diesen Punkt noch einmal zurück- kommen. Weitere Nachprüfungen an pflanzenfressenden 1 liieren, ins-