Plan des menschlichen Gehirns; auf Grand eigener Untersuchungen entworfen von Paul Flechsig. Mit erläuterndem Texte.

  • Flechsig, Paul (Paul Emil), 1847-1929.
Date:
1883
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Credit: Plan des menschlichen Gehirns; auf Grand eigener Untersuchungen entworfen von Paul Flechsig. Mit erläuterndem Texte. Source: Wellcome Collection.

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    2) Der kloinere Tlieil der Sclileifensohiclit (3') steigt im Bereich des r(»tlu'U Kernes nach hinten empor, und zieht zunächst zur Gegend des Armes des unteren A'ierhügels (rechts neben IV); ich bezeichne ihn als obere Schleife. Da dieselbe ohne aulfallige Querschnittsvernundernng bis zu Ebenen überhalb des A'ierhügels zu vertulgen ist, so halte ich wie Furel eine ausgiebigere Verbindung mit letzterem für durchaus unwahr- scheinhch. Aus der Gegend, wo ül)ere Schleife, Arm des unteren Vierhügels und Fasern aus dem tiefliegenden Mark des oberen zusammentrefl'en, ge- langen Faserzüge direct unter dem Pulvinar zum hintersten Tlieile der inneren Kapsel und somit zu den hhiteren Abschnitten der Haubenstrahlung. Es ist demnach miighch, wenn auch nicht stricte nachweisbar, dass l'asern der Hinterstränge (obere Pyramidenkreuzung) auf dem Wege der Schleifen- schicht und oberen Schleife in das Carrefour sensitif gelangen.^ Hintere Längsbündel. Es ist nur der oberste Abschnitt der hinteren Längsbündel dargestellt; in AVirklichkeit erstrecken sie sich diireh die ganze Oblongata hindurch bis in die Vorderstranggrundbündel, d. h. die nach Abzug der Pyramiden- vorderstrangbahnen übrig bleibenden Theile der Vorderstränge des Rücken- markes. Es sind (wie die Bestandtheile der Vorderstranggrundbündel) meist Fasern von kurze m Verlauf. Zwischen den Eiustrahlungsgebieten der Abducens- und Oculomotoriuswurzeln zeigen die Bündel einen besonders starken Quer- schnitt, indem hier Wurzelfasern sänimtUcher motorischer Augennerven in sie eintreten (weshalb sie zahlreiche starke Nervenröhren enthalten); die nicht in letztere verfolgbaren starken Fasern der h. Längsbündel verlieren sich zwischen den Ganghenzellen der Kerne des HI., IV. und VI. Hirnnerven. Es ist so die Möglichkeit gegeben, dass Fasern des N. abducens aus den Oculomotorius- Kernen, Fasern des Oculomotorius aus den Abducens-Kernen (unter par- tieller Kreuzung) hervorgehen. Zum Theil dienen aber die Fasern der h. L. wohl der Verknüpfung der genannten Nervenkerne untereinander. (Wenn die Tafel ausschliesslich letzteres Verhalten darstellt, so geschieht dies lediglich, um die Zusammensetzung der hinteren L. aus kurzen Fasern mögüchst deutlich hervorzuheben.) Oberhalb der obersten Oculomotorius-Wurzeln sind ' Nach Forel geht eiu Theil der Schleifenschicht in den „Pedunculus corporis mammillaris — Fasern zwischen lateralem Kern des Corpus mammillare und Haube (von Gudden) — über. Nach Gansor verläuft indess der genannte Pedunculus zwi- schen Substantia nigra S. und Corpus mammillare. In Ermangelung eigener Erfah- rungen vermag ich gegenüber dieser Controverse nicht Stellung zu nehmen und habe deshalb auf dem Plan den Pedunculus corporis mammillaris nicht berücksichtigt.