Zur Casuistik der primären Herzgeschwülste / von Dr. Jürgens.

  • Jürgens, Dr.
Date:
[1891?]
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Credit: Zur Casuistik der primären Herzgeschwülste / von Dr. Jürgens. Source: Wellcome Collection.

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    die Insertion der Tricuspidalis, deren Segel durch starke fibröse Verdickungen und seitliche Adhaerenzen fast unkennt¬ lich geworden sind. Der vordere Papillarmuskel ist in einen schwieligen Strang verwandelt und fast ganz mit der Herz¬ wand verwachsen. Das vordere Klappensegel, ebenfalls die Sehnenfäden sind in der dichten fibrösen Neubildung der Herz¬ wand eingelagert und fast unkenntlich. Auf diese Weise ist der grösste Theil der Klappe in der Wucherung aufgegangen und das Ostium atrioventriculare bildet einen starren, aber für zwei Finger durchgängigen Canal. Trotz dieser schweren Veränderung bestehen keine Parietalthromben, und nur an einzelnen Stellen zeigt die Herzsubstanz im Conus, ebenfalls im linken Ventrikel, wo übrigens Aortenklappen und Mitralis intact sind, leichte Formen der Fettmetamorphose, die aller¬ dings im Bereiche der Neubildungen überall vorhanden ist. Im Allgemeinen zeigt aber die übrige Herzsubstanz ein auffallend gutes Aussehen und gute Consistenz. In der Wand des rechten Ventrikels finden sich an den Arterien und zum Theil auch den Venen sehr starke sklerotische Verdickungen der Wan¬ dungen; in den dichten Bindegewebsneubildungen besteht viel¬ fach völlige Obliteration der Arterien. Die histologische Unter¬ suchung der Geschwulstbildung ergab den bekannten Befund der Gummositäten und einfachen hyperplastischen Binde¬ gewebsneubildungen der Syphilis. In der rechten Niere eine strahlige, ziemlich tiefe Narbe Leber mit leichter Fettinfiltration, ziemlich starker rother Atrophie. In der Mitte des Ileum kleine strahlige Narbe mit leichter Retraction der Wandung. Geschlechtsapparat intact; Hymen perforatum. So schwere Formen der Herzsyphilis sind ungemein selten. Aerztliche Behandlung des Falles hatte, wie oben . schon bemerkt, nicht stattgefunden. Gedruckt hei L. Schumacher in Bettin.