Pathologie der Geschwülste bei Tieren : für Tierärzte, Studierende und Ärzte / bearb. von Max Casper.

  • Casper, Max
Date:
1899
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Credit: Pathologie der Geschwülste bei Tieren : für Tierärzte, Studierende und Ärzte / bearb. von Max Casper. Source: Wellcome Collection.

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    führen, wie Neoplasmen, Blastome (Klebs), Pseudoplasmen (Schuh), autonome Neubildungen (Thoma), ist man in der Erklärung des Wesens der Neubildungen nicht weiter gekommen. Von den verschiedenen Definitionen schlage ich in Anlehnung an die Darstellung Lubarschs hier folgende vor: Wir verstehen nach dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft unter echten Geschwülsten Gewebswucherungen, die, oft ohne nachweisbaren Anlass entstanden, zwar in Bezug auf die Ge- websstruktur mehr oder weniger mit dem Mutterboden überein- stimmen, in Bezug auf die Körperform aber atypisch sind und keine physiologische Funktion besitzen. Nach dieser Definition sind also von den eigentlichen Geschwülsten abzutrennen und kommen hier nicht in Betracht 1. alle auf entzündlicher Ursache beruhenden Gewebsneu- bildungen (Granulationsgewebe, chronische Entzündung der inneren Organe u. s. w.); 2. die hypertrophischen und hyperplastischen Prozesse (Milz- tumor, Hypertrophie des Herzens, Struma u. s. w.); 3. die infektiösen Neubildungen (Rotz, Tuberkulose, Aktino- mykome, Botryomykome); 4. alle jene Bildungen, welche durch Ansammlung und Retention von flüssigen und zelligen Absond erungen bedingt sind, wie die Hygrome, Haematome, Hydrocelen, Cysten aller Art, kurz alle diejenigen Gebilde, die unter dem Namen Retentionsgeschwülste zusammengefasst werden. II. Einteilung der Geschwülste. Für die Einteilung der Geschwülste sind verschiedene Gesichts- punkte massgebend gewesen. Die von den Klinikern gebrauchte Unter- scheidung in gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Neubildungen ist, wie zuerst Virchow hervorgehoben hat, für die anatomische Klassifikation nicht angebracht, so berechtigt dieselbe auch vom klinischen Standpunkt sein mag. Auch das grobanatomische Aussehen, auf welches in früherer Zeit viel Gewicht gelegt wurde, ist heutigen Tages nicht mehr massgebend für die Einteilung. So bezeichnete man als tuberöse (von tuber, der Höcker) Tumoren Geschwülste, welche in Form von Kugelsegmenten über die Ober- fläche hervorragten; war die Kuppe breiter als die Basis und überragte letztere wie ein Dach, dann sprach man von einem Fungus (Schwamm), waren sie gestielt, so nannte man sie Polypen (von nolvg, viel und novg, Fuss). Man redete ferner von zottenförmigen (verrucösen, papillösen) Neubildungen oder kurzweg von Papillomen, welche in ihrem Typus