Proportionslehre mit einem Kanon der Längen-, Breiten- und Profilmaase aller Theile des menschlichen Körpers : auf Grundlage der zuverlässigsten Messungen der vorzüglichsten Antiken / bearbeitet von J.J. Trost.

  • Trost, Johann J., 1789-1867.
Date:
1866
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Credit: Proportionslehre mit einem Kanon der Längen-, Breiten- und Profilmaase aller Theile des menschlichen Körpers : auf Grundlage der zuverlässigsten Messungen der vorzüglichsten Antiken / bearbeitet von J.J. Trost. Source: Wellcome Collection.

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    Es gibt also hier nur einen Weg, der zum Ziele führt, dies ist jener eine sichere Weg für jede Theorie, dass sie nämlich aus der Praxis hervorgehe. So gewiss die vorzüglichsten der auf uns gekommenen Werke der plastischen Kunst des Alterthumes noch unübertroffen stehen, und so lange sie noch so stehen werden, so gewiss und so lange wird auch der aus denselben abgeleitete Kanon für die schönsten Verhältnisse maasgebend sein. Denjenigen, welche diese neueren „morphonomischen” Systeme nicht kennen, die verschiedene Ausgangspunkte nach einem gleichen Ziele haben, an dem sie jedoch nicht zusammen treffen, die sich auch gegenseitig ignoriren, dürfte eine Angabe des Eigentlnimlichen eines jeden nicht unwillkommen sein. C. Sclimidt’s i®roportionslelu*e. Carl Schmidt findet in seinem „Proportionsschlüsse], neues System der Verhältnisse des menschlichen Körpers, in 3 lithogr. Tafeln, Stuttg. Ebner und Seubert 1849”, den Grundakkord aller Ver- hältnisse des Körpers in den Stütz- und Mittelpunkten der Bewegung und den diese Punkte verbindenden geraden Linien. Es muss zugegeben werden, dass dieser Ausgangs- punkt noch der rationellste ist, dass die Gestalt besonders durch das Skelett bestimmt wird, auch das Skelett die festesten Punkte für Messungen gewährt. Der Künstler hat jedoch keine Skelette zu bilden; auch sind Maasangaben im Inneren des Körpers für den Künstler wenig brauchbar, da erst die Befleischung des Skelettes die Form vollendet, für welche eigentlich die Proportionen gefordert werden. Es wird nach folgenden Angaben nicht schwer halten, die von C. Schmidt als Grundlage seines Systems gegebene geometrische Figur sich selbst zu entwerfen. Er nimmt die Länge des Stammes, als welche ihm der Abstand des Drehungspunktes des Kopfes (wir wollen diesen unter a uns vorstellen, man sehe nachfolgende Figur) von der Beckenachse, oder dem unteren Ende des Heiligenbeins b gilt, als Basis seiner geometrischen Constructionen zunächst für das Skelett. Man ziehe also eine Linie ab als Länge des Stammes, und theile sie von unten bei b angefangen, in vier gleiche Theile oder Abstände, bezeichne die Theilungspunkte von b aus mit 1, 2 und 3; dann entspricht 1 der Projeetion des Nabels, 2 der Magengrube, oder dem Ende des Schwertknorpels, 3 dem Mittelpunkte des Brustbeingriffes. Denkt man sich den Stamm in 32 Theile getheilt, so entfallen auf jeden dieser Abstände 8, von a zum Scheitel m ebenfalls 8, für den Oberkörper somit 40 solcher Theile; auf die Beine bis zum Fuss- drehungspunkte auch 40, bis zur Sohle 43 ; auf die Gesammtlänge des Körpers vom Scheitel zur Sohle 83. — Man ziehe ferner eine wagrechte Linie cd durch 3 von der halben Länge des Stammes ab, so dass 3 die Mitte von cd bildet. Diese Linie cd— 16 misst den Abstand der Drehungspunkte der Schultergelenke c und d von einander; eine wagrechte ef durch b, gleich einem Viertel der Länge des Stammes = 8, misst den Abstand der Drehungspunkte der Hüftgelenke von einander. Die senkrechte Achse des Schädels vom Drehungspunkte des Kopfes a (in gleicher Höhe mit der Nasenbasis)