Der jetzige Stand des Krebsforschung : Refarat, erstattet in der Generalversammlung des Deutschen Zentralkomitee für Krebsforschung am 18. Mai 1912 / von Georg Klemperer.

  • Klemperer, G. (Georg), 1865-1946.
Date:
1912
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Credit: Der jetzige Stand des Krebsforschung : Refarat, erstattet in der Generalversammlung des Deutschen Zentralkomitee für Krebsforschung am 18. Mai 1912 / von Georg Klemperer. Source: Wellcome Collection.

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    Annahme, daß jede Epithelzelle im Körper zur Krebszelle werden könnte; wie denn auch Ribberts Hypothese dahin lautet, daß einfache Entzündungen der subepithelialen Ge¬ webe dieselben so verändern könnten, daß ihr sonst wirk¬ samer Widerstand gegen Wachstum der Epithelzellen auf hört. Ähnliche Schwierigkeiten bereiten dem ätiologischen Verständnis jene Fälle, in welchen der Reiz des Sonnen¬ lichts als Erreger der Krebskrankheit imponiert, das sind die Fälle des Xeroderma pigmentosum. Hierbei erkranken zweifellos unter dem Einfluß des Lichts Mitglieder derselben Familie an entzündlichen Hautveränderungen, welche all¬ mählich in Geschwulstbildung übergehen. Nachgewiesener¬ maßen handelt es sich um Karzinom, das zu ausgedehntem Zerfall führt und dem die Patienten nach langem Leiden erliegen. Wir haben es hier mit einer ausgesprochen familiären Disposition zu tun — denn nur bei Mitgliedern gewisser Familien führt die Bestrahlung mit Sonnenlicht zur Krebserkrankung -—- und anderseits wie beim Röntgen¬ licht mit einer der ganzen Hautfläche der Disponierten eigentümlichen Bereitwilligkeit, dem Reiz des Sonnenlichts mit Krebszellenwucherung zu antworten. Röntgenkrebs und Xeroderma pigmentosum verdienen deswegen besonders hervorgehoben zu werden, weil sie allen ätiologischen Theorien schwer anzupassen sind, mit Ausnahme der parasitären. Lassen wir die Möglichkeit zu, daß die Epithelzellen durch Invasion belebter Erreger den Reiz zum schranken¬ losen Wachstum erhalten, so würden alle Erfahrungen darauf hinweisen, daß die Krebserreger im menschlichen Körper nur schwer Boden fassen und wachsen können. Durch irgendeinen die Körperzellen schwächenden Reiz müßten